Wir sind nun ein letztes Mal aus der Republik Kongo ausgereist und traurig darüber. Allerdings hat uns Kongo zum Schluss doch noch den Abschied sehr leicht gemacht und Angola die ersten Stunden mit Pommes, Kaffee und heißer Dusche versüßt.

Wir haben uns zwei Tage Zeit genommen, um von der so netten Hauptstadt Brazzaville die 650km zur Grenze zu fahren. Der erste Fahrtag, ganze 420km lang, ging stupide geradeaus auf allerbester Autobahn. Wie schon die 2200km zuvor, veränderte sich die Landschaft nicht: Grasland links und rechts. Kein Wunder, wir fuhren auch ein großes „U“, sodass wir die langweilige Landschaft von allen Seiten durchfuhren. Reisen ist definitiv kein Urlaub.

Der zweite Tag startete absolut spektakulär: eine makellose Asphaltstraße schlängelte sich knapp über 100km durch die Berge. Schlau gebaut mit Kriechspuren bergauf, sodass man mit schnelleren Fahrzeugen gefahrlos an langsamen LKW vorbei „fliegen“ konnte. Und wir flogen dahin, ließen es so krachen, wie man es krachen lassen kann, wenn man jederzeit auch auf das kreative, afrikanische Verkehrsverhalten anderer Verkehrsteilnehmer achten muss, in jede Sekunde eine Ölspur erwartet, das Reisemotorrad nicht auswringen und selbst nicht im Krankenhaus landen möchte. Zuletzt hatten wir in Togo solchen Afrika-Fahrspaß auf Asphalt.

Als wir am Ende der wilden Kurvenhatz unsere Regenklamotten anzogen (ja, es regnet immer noch…), stellte Jan fest: wir hatten eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als am Tag zuvor auf der Autobahn. Öhm. Ja. Passiert uns auf Pisten auch regelmäßig. Die Republik Kongo hatte nochmal ein tolles Geschenk aus dem Ärmel gezaubert und uns mit richtig viel Fahrspaß beschenkt. Wahrscheinlich als Entschädigung für das, was dann kam: Pointe-Noire.

Pointe-Noire ist der große Hafen des Landes, über den Holz und Erdöl verschifft werden und sämtliche importierte Güter ins Land kommen. Wann immer wir im Kongo irgendetwas gebraucht haben, hieß es „kein Problem, lassen wir aus Pointe-Noire schicken“. Wir hatten eine große Hafenstadt mit guter, kongolesischer Infrastruktur erwartet und nicht das, was tatsächlich auf uns wartete: ein Moloch als Mix aus Conakry (Guinea) und Kinshasa (DRC): Müll, unbefestigte Hauptstraßen, aufgegebene Baustellen, durch die plötzlich Straßen ohne Brücke oder vor riesigen Baugruben oder im Marktgewimmel enden, chaotischer Verkehr, auf Krawall gebürstete Menschen, Moscheen an jeder Ecke und Gestank aufgrund von fehlender oder zerbrochener Kanalisation und vor sich hin schwelendem Müll. Für uns wie ein „Arschtritt“: Der einzige Ort im Kongo, in dem wir eine Hasskappe bekamen und froh waren, draußen zu sein. Wir hatten eine Hütte am Strand gemietet und googelten erstmal: warum ist Pointe-Noire so westafrikanisch vermüllt, muslimisch und chaotisch? Ein Motorradfahrer, den ich in der Stadt gebeten hatte, uns den Weg aus dem Chaos zu zeigen, hatte es uns quasi schon beantwortet: er war aus dem Benin. Und nicht nur er, sondern tausende andere Westafrikaner ziehen in die Hafenstadt, um dort ihr Glück zu suchen, den Islam und ihre westafrikanische Kultur mitzubringen und in der Misere versinken. Der Spanier, der uns die Strandhütte vermietete erzählte, die Stadtverwaltung sei korrupt und habe aufgegeben: seit fünf Jahren bricht das Stromnetz täglich zusammen (für Kongo ist das ungewöhnlich, in Westafrika allerdings normal), die Stadt hat die Müllabfuhr nicht mehr bezahlt und sich das Geld in die eigenen Taschen gesteckt, sodass die gesamte Stadt im Müll erstickt. Pointe-Noire ist auch die Stadt, vor der das Erdöl gefördert wird, wo Raffinerien und Terminals stehen und wo das große Geld mit dem Öl gemacht wird, weswegen halb Westafrika in die Stadt gepilgert kommt. Bloß landet der Petrodollar natürlich nur in den Taschen weniger Leute, denen es egal ist, dass die Stadt im Dreck versinkt, weil sie in anderen Landesteilen oder Villen hinter hohen Mauern wohnen.

Wir saßen am Strand, inmitten von Müll, der vom Meer angespült wurde, schauten auf all die Ölplattformen und Tanker vor der Küste und waren traurig. Ich ganz besonders. In uns war das Gefühl, dass das das Ende dieser Reise war, das Ende von dem Teil entlang unserer Route, den die meisten als „schwierig“ oder „abenteuerlich“ bezeichnen. Der Teil der Reise, wegen dem wir überhaupt aufgebrochen waren: um noch „touristische Rohdiamanten“, untouristische Länder und Gegenden zu entdecken, authentische Erlebnisse und Erfahrungen zu machen und das zu leben, was für Weiße „Abenteuer“ ist, für die Einheimischen aber Alltag. Mit einem Frachtboot den Kongo entlang zu schippern, eine Woche unter Einheimischen auf einer Metallplattform schlafend durch den Regenwald gleiten, Tropenstürme überstehen und in der Gluthitze zu braten. Das war etwas, was sich für mich als „das letzte Abenteuer“ angefühlt hat in einer Welt, die immer mehr von Massentourismus und Kommerz verändert wird. Kein Kreuzfahrtschiff, sondern eine Frachtschute. Kein all inclusive, sondern eine Woche kalte Küche und fermentierter Maniok. Kongo hat uns das gegeben, was für uns die Essenz Afrikas ist: warmherzhige, fröhliche Menschen, absolute Authentizität, wilde, unberührte Natur, Regionen, in denen meine hellen Haare und weiße Haut noch vorsichtig angefasst werden, weil wir die einzigen Weißen sind. Begegnungen mit den Einheimischen auf Augenhöhe und durch unsere Zeit im Leprazentrum auch tiefe Einblicke in das Elend einer Ethnie, die bis heute in kleinen Iglus aus Blättern im Regenwald lebt: die Pygmäen.

Übrigens: Dank der Unterstützung von Freunden, Familien und Bekannten konnten wir in der vergangenen Woche genug Geld einsammeln, um die fast verhungerten Pygmäen-Zwillinge gut zu versorgen, deren Mutter bei der Geburt starb und die vom völlig überforderten Vater mit Zuckerwasser nur halb am Leben gehalten wurden. Jesse hat die beiden nach vier Wochen Aufpäppeln zurück zu ihrem verwitweten Vater gebracht und die Amme mit genug 1er Babymilch für eine Woche versorgt, um die Zwillinge und ihren eigenen Säugling zu ernähren. Er wird jeden Samstag nach Amme und Babys schauen und jede Woche drei neue Dosen Babymilch mitbringen. Um den frisch verwitweten Vater zu unterstützen, hat er mit ihm schon vereinbart, ihm jede Woche von „unserem“ Geld Ranken abzukaufen, aus denen dann die Patienten im Leprazentrum Körbe flechten. Damit hat der Vater ein Einkommen und die Leprapatienten eine Beschäftigung und bei Verkauf ebenfalls ein Einkommen. Wir sind froh, mit der Unterstützung so vieler lieber Menschen so etwas auf die Beine gestellt zu haben! Danke an alle, die mitgemacht haben!

Am nächsten Morgen rollten wir traurig aus dem Kongo raus und nach Angola hinein. Dass man für Angola kein Visum braucht, war das einzig Unkomplizierte an der Grenze. Länger haben wir in Afrika nirgends für einen Grenzübergang gebraucht. Buchstaben wurden gemalt und Zettel hin und her geschoben oder gingen auf den 2m von Kopierer bis Schreibtisch verloren, Papiere wurden vertauscht. Nach über zwei Stunden hatte ich einen anderen Nachnamen, wurde steuerlich in den Niederlanden veranlagt und fuhr eine KTM statt Honda. Jan, neuerdings auch aus Holland, hat jetzt einen anderen Vornamen und irgendwo eine Honda aufgetrieben: die einfache Aufgabe, Name und Motorrad vom Fahrzeugschein abzuschreiben, war zu viel. Es war eine Comedyshow und wir mittendrin. Das Lustigste war der Zöllner, der sich von seiner Kollegin dabei fotografieren ließ, wie er so tat, als ob er unser Gepäck kontrollierte. Er zog eine Show ab, notierte mit ernster Miene Luftbuchstaben auf ein Klemmbrett, posierte mit wichtigem Blick mit Händen am Gepäck und sie fotografierte die Szene aus allen möglichen Blickwinkeln. Wo waren wir da nur gelandet?

In Cabinda, die Exklave von Angola, umgeben von „ganz viel Kongo“: die Republik Kongo im Norden, die Demokratische Republik Kongo im Westen und die Mündung des Kongo im Süden. Cabinda ist anders. Anders als Kongo, anders als Angola, das spürten wir sofort. Die Menschen waren alles andere als offen und warmherzig, sondern betont sachlich und verschlossen. Überall wurde Schlange gestanden: für Brot, am Geldautomaten (aus dem nur rund 55€ herauskommen), an der Tankstelle, im Telefongeschäft, überall. Eine bedrückende Atmosphäre. In uns kam spontan das Gefühl „DDR“ auf. Und da lagen wir goldrichtig. Dazu später.

Wir fuhren direkt zum Hafen, um die Fähre für den nächsten Tag zu organisieren. Wir hatten entschieden, nicht wie ursprünglich gedacht von Cabinda aus in die Demokratische Republik Kongo zu fahren und von dort ins „richtige“ Angola. Wir wussten, dass uns auf dieser Route ungefähr 100km unbefestigte Straßen erwarten – und das bei Regen. Mit unseren abgefahrenen Reifen alles andere als Spaß und Sicherheit. Und nach unserer Erfahrung mit den Menschen (und Preisen) in der DRC Anfang Oktober definitiv noch viel weniger Spaß. Dazu noch zwei Grenzen mehr und einige hundert Kilometer Umweg. Wir waren müde von den hinter uns liegenden 2700km, die wir wegen auslaufender Visafrist und Streckensperrungen in zu kurzer Zeit gefahren sind und unsere Motivation, uns mit Korruption und Aggression in der DRC auseinanderzusetzen, um 3,50 DM zu sparen, war gleich Null.

224kg für zwei Motorräder (KTM EXC500F): weniger als nur ein einziges „Adventurebike“.

Die Fähre, die Cabinda täglich mit dem Rest von Angola verbindet, ist eine reine Personenfähre, die aber Motorräder als Fracht transportieren kann. Weil in Afrika ein Motorrad mit 650ccm schon ein unmöglich großer Panzer ist, geht die Preistabelle auch nur bis 650ccm. Und da 95% der Reisenden Motorräder fahren, die doppelt so groß sind, sorgt diese Fähre immer für heiße Diskussionen unter Afrikareisenden, denn den doppelten Preis für doppelte Größe will kein vergleichsweise reicher, weißer Reisender zahlen… Wir haben damit keine Probleme, unsere Motorräder sind winzig, passen überall rein und drauf, kosten wenig in Unterhalt und Verschiffung. Der Preis für das Handling im Hafen wird nach Fahrzeuggewicht im Fahrzeugschein berechnet und weil die Leseleistung in Cabinda nur ausreichend ist, bekamen wir die Papiere für zwei Honda mit dem Gewicht zweier KTM und der Kubik der Honda ausgestellt. Billiger wären wir nie auf die andere Seite vom Kongo gekommen! Wobei „billig“ immer noch relativ ist: der „Spaß“ kostete uns 700$. Dollar deshalb, weil es einfach unmöglich ist, bei 55€ Ausgabelimit und auf 2 Auszahlungen pro Karte limitierten Geldautomaten bis zur Abfahrt genug Bargeld in angolanischen Kwanza zu besorgen. Für solche (und viele andere) Fälle braucht man auf Reisen immer eine solide Menge Bargeld in „harter Währung“.

Am nächsten Morgen brauchte ich zwei Stunden, um für uns Simkarten zu besorgen. Als Deutscher ist man ja gewohnt, dass eine Simkarte nur mit gewissenhafter Überprüfung und Identifikation des neuen Simkarten-Inhabers möglich ist, aber in Cabinda wurde das auf die Spitze getrieben. Kontrolle hier, Authentifizierung dort, nochmal von vorne, Passkopie, Einreisestempel, vorläufige Aktivierung der Simkarte für 24 Stunden in begrenzter Geschwindigkeit, falls man sich doch als Terrorist herausstellt und mit schnellerem Internet böse Dinge treiben möchte. Überall Kontrolle, die Leute wirkten müde, frustriert, deprimiert, passiv. Das DDR-Gefühl wurde so stark, dass wir uns „schlau lasen“. Und tatsächlich: solange es die DDR gab, war das damalige Angola eine Art Bruderstaat und der angolanische Sicherheits- und Nachrichtendienst wurde von „Spezialisten“ aus der DDR, der Stasi, ausgebildet. Unser Gefühl war richtig.

Im Hafen genügt es nicht, die Motorräder als Fracht zu deklarieren und eine Fahrkarte zu kaufen, nein, man muss sich auch bei der Immigration abmelden, damit die Behörden wissen, wer in Cabinda ist und wer nicht. Weil Cabinda so ein strategisch und wirtschaftlich (60% des Erdöls werden dort gefördert) wichtiger Teil von Angola ist, es aber Unabhängigkeitsbestrebungen gibt, sind dort noch Strukturen aktiv, die es in Ostdeutschland nicht mehr gibt. Die öffentlichen Dienste sind darüber hinaus unterbesetzt und ineffizient (siehe Erfahrungen an der Grenze) und schaffen zusätzlich Frustration. Wir haben uns wie in der DDR gefühlt und wissen jetzt auch, warum. Das ist nicht das Angola, von dem alle schwärmen, die nur im Hauptteil des Landes unterwegs waren und nicht in Cabinda. Oder zu jung sind oder kein Interesse an Hintergründen eines Landes haben…

Unsere Motorräder wurden mit einem Kran an Bord des Katamarans gehoben, während wir an jeder Ecke wieder Passkopien abgeben und registrieren mussten. Da Motorräder selten an Bord der Passagierfähre reisen, gab es nur ein paar Schnüre zum Sichern und Jan ist mit einem Mann von der Crew nochmal auf den Bug geklettert, um mit unseren für genau solche Fälle mitreisenden Ratschengurten die Motorräder seefest zu verzurren. Dann ging es los.

Wir hatten für 30€ die erste Klasse gebucht und bekamen Kotzetütchen, Sandwich und zwei Getränke serviert. Unsere Sitznachbarin drehte erst TikTok Musikvideos, dann schlief sie ein, während wir drei Stunden lang wild hin und her, hoch und runter geschaukelt wurden, denn die See war rau. Ich kannte die Bauart der Fähre von den Kapverden und weiß, dass sie dort für 4m hohe Wellen explizit bestellt wurden und hatte nur einmal einen kurzen Moment der „Konzentration“, als ich in der Toilette ein Waschbecken voll Erbrochenem aushalten musste, während ich andere Geschäfte zu erledigen hatte… Ansonsten sahen wir aus dem Fenster zu, wie die Fähre fast schon im Slalom um all die vielen Öl- und Gasbohrplattformen im Meer fuhr. Beide „Kongos“ und Angola haben hier ihre Öl- und Gasvorkommen dicht an dicht. In Soyo angekommen, mussten wir wieder (Stichwort Kontrolle, Bürokratie, Misstrauen,…) zur Immigration, „damit die wissen, dass Ihr da seid“. Alle mussten das. Und erst, als wir das hinter uns hatten und die Frage danach 3x bejaht haten, durften wir zu den Motorrädern, die gerade mit einem Kran abgeladen wurden. Ziemlich schaukelig mit nur einem „Bauchgurt“, aber sie kamen heil und salzig an. Schnell ins „Hotel Licy“ um die Ecke, in dem der Inhaber sich völlig sicher war, dass wir mit unseren Motorrädern die 420km bis Luanda in „höchstens 2,5 Stunden“ schaffen. Es gab schon wieder eine heiße Dusche und schon wieder Pommes – wir sind tatsächlich in „Zivilisation und Luxus“ in Angola angekommen!

Am nächsten Morgen mussten wir noch eine Versicherung abschließen, denn Angola ist nicht Mitglied in irgendeiner „farbigen Karte“ wie der grünen Karte in Europa, der braunen Karte in Westafrika oder der rosa Karte in Zentralafrika. Dann düsten wir los nach Luanda. Wieder 420km, wieder nur geradeaus. Und wieder der Wind von der Küste, der von schräg vorne bläst, wie schon entlang der Küste von Marokko und Mauretanien. Nervig, langweilig, unangenehm. Aber die Straße, erst Autobahn, dann einspurig, war perfekt und die Landschaft wechselte abrupt von Kongobecken zu „Senegal“. Nur schöner als Senegal: Baobabs überall! Ob es in Angola auch Baobab Saft gibt wie im Senegal? Unsere erste Tankstelle in Angola zeigte, wie sehr wir in „Anfänger-Afrika“ angekommen waren: es gab nicht nur Benzin, sondern auch einen gut sortierten Tankstellenshop mit Sitzecke und… Kaffee! Eine richtige Bistrotheke mit echter Kaffeemaschine! Delta Kaffee sogar und richtig lecker. Was ein Luxusleben lag nun vor uns!

An der nächsten Tankstelle (die hier alle saubere Toiletten mit Toilettenpaper, Wasser und Seife haben!) sprach uns ein Mann an: er war Türke und lud uns als seine Nachbarn aus Bulgarien gleich mal zum Kaffee ein. Er konnte unsere Begeisterung für die gute Infrastruktur nicht nachvollziehen (er arbeitet allerdings auch in Cabinda), weil es im Süden des Landes so viel besser sei. Wir sind gespannt, welcher Luxus noch so vor uns liegt! Auch der Verkehr in die Hauptstadt Luanda hinein war geregelt, entspannt und flüssig. Luanda erstreckt sich entlang einer hübschen Bucht und ist sehr gepflegt, mit Alleen aus Palmen, Grünflächen und einem schönen Mix aus renovierten Kolonialbauten und modernen Glitzergebäuden. Es erinnerte uns sehr an Alexandria – nur ohne Chaos und mit vergleichsweise langweiligem Verkehr.

27.000km weit weg!

Im von einem Radfahrer empfohlenen Hotel mit großem Innenhof und Garten durften wir nicht unsere Motorräder abstellen, weil. Warum? Weil. Und ein Fahrradfahrer sei auch nie da gewesen. Es war kein schönes Ankommen und wir vermissten die Herzlichkeit der Menschen im Kongo. Und weil wir in all dem Luxus die Unterkunft über booking.com mit Kreditkarte gebucht hatten (es gibt in wenig luxuriösen Ländern keine Angebote auf Buchungsportalen), kamen wir nicht aus der Nummer raus. Der über booking.com gebuchte Zimmerpreis war auch eine Diskussion wert, das Abendessen überteuert und wir einfach nur müde. Angola scheint westafrikanische Mentalität mit Luxus zu kombinieren und wir vermissten, mal wieder, den Kongo. Die dritte warme Dusche in Folge munterte allerdings auf und das saubere, weiche Bett sorgte für Erholung. Wir hadern noch mit Angola und müssen erstmal ankommen. Und zu Warmduschern mutieren.

Luanda: Mix aus alt und neu. Und ganz viel Luxus.

Eigentlich bräuchten wir mal ein paar Tage Ruhe, aber Angola ist ein riesiges Land mit riesigen Distanzen und wir haben nur 30 Tage Aufenthaltsrecht. Das macht Stress, denn normalerweise reisen wir langsam und intensiv und nicht schnell und oberflächlich. Ein Grund für ein paar Tage Luanda war auch, dass mein einer Pass voll ist und der in Sofia beantragte Pass in Luanda zur Abholung bereit lag. Damit sich die viel beschäftigten, völlig unterbezahlten, armen Mitarbeiter die so fern der Heimat unter prekären Bedingungen hausen müssen, nicht überarbeiten, darf man in Luanda nur mittwochs und freitags von 12-13 Uhr den Pass abholen. Und nur mit Kassenbon aus Sofia, das sei Vorschrift, sonst hätte ich ja evtl. die Gebühren nicht bezahlt. Über diese angebliche „Vorschrift“ lachte man mich in Sofia aus, als ich nach einem Kassenbon fragte, aber weil der Kollege in Luanda ganz offensichtlich weder mir noch seinen Kollegen in Sofia traut und in Sofia Gottseidank ein Bulgare zuständig ist, hat mir der nette Sofianer einen Kassenbon „gebastelt“ und mir per Mail geschickt. Es ist jedes Mal eine Zitterpartie, als Deutscher auf eine deutsche Botschaft zu gehen. Letzten Endes hat dann natürlich in der Botschaft Luanda niemand gewusst, warum ich einen Kassenbon vorgelegt habe. Herr Alexander Tregel von der deutschen Botschaft in Luanda wollte wahrscheinlich nur einfach deutsche Bürger gängeln. Scheint wohl eine Art Sport bei deutschen Botschaften und Behörden zu sein…

Wenn wir nach drei Tagen Luanda verlassen, ist schon die erste Woche von unseren nur 30 Tagen in Angola vergangen und wir haben noch nichts von dem gesehen, was andere Reisende begeistert. Damit fangen wir dann aber ganz schnell mal an und hecheln uns durchs Land, so gut uns unsere abgefahrenen Reifen noch tragen. In Windhuk liegen unsere neuen Reifen und bis dahin sind es noch über 3000km. Ohne Umwege. Wir geben dann mal Gas!

Während wir Kilometer fressen, könnt Ihr den zweiten und letzten Teil unserer Traumkreuzfahrt mit einem Frachtschlepper den Kongo hinunter anschauen. Eine Traumreise, von der wir weiterhin träumen: als Wiederholung!

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