Küche

Unsere Motorrad-Küche hat in den vergangenen Jahren die größte Veränderung erfahren. Wir waren mit den alten Edelstahltöpfen nicht wirklich zufrieden. Sie nehmen viel Platz weg und sind zu klein, um darin unsere beliebten one-pot-Gerichte für zwei Personen zu kochen. Um genug Futter für zwei in einen Topf zu bekommen, musste ein größerer Topf her. Doch der würde noch mehr Platz im Gepäck einnehmen. In unserem VW Bus nutzen wir von Anfang an Faltgeschirr von Sea to Summit und sind überzeugt davon. Deswegen haben wir für die Weiterfahrt nach Westafrika im Outdoorgeschäft in Sofia bei einer Sea to Summit Aktion groß eingekauft. Auf dem Foto sieht man den 2,8l großen Topf. Darin befinden sich … 

zwei Suppen-/Müslischalen und der Kaffeefilter ohne Kaffeefilterpapier. Der sehr sehr feine Metallfilter im Boden erübrigt die im Ausland nicht erhältlichen Papier-Kaffeefilter und der gesamte Filter klappt nach Gebrauch flach und klein zusammen und passt in die Klapp-Müslischälchen. Ganz schön viel Platz gespart und jetzt werden wir auch richtig satt!

Auch unsere Becher sind “abgespeckt. Wir waren zunächst ziemlich skeptisch, ob es eine gute Idee ist, Heißgetränke aus Silikonbechern zu trinken. Ob man sich nicht die Finger verbrennt und das Ganze zu “wabbelig” ist? Ganz klar: nein! Die Platzersparnis ist enorm im Vergleich zu unseren vorherigen Bechern! Ja, wir sind “Kamele” und trinken morgens viel. Und das ist auch wichtig. Die alten Becher hatten ein Fassungsvermögen von je 0,5l, die Klappbecher fassen 480ml mit zur Markierung. Es bleibt also im Prinzip alles beim Alten – nur bei wesentlich geringerem Packmaß.

Der Plastikrand ist übrigens nicht nur super stabil, er verhindert auch das früher übliche Verbrennen der Lippen am Edelstahlbecher 🙂 Alles in Allem eine große Verbesserung!

Jans uralter Coleman Feather 442 Campingkocher brennt mit Benzin – und davon schwappt immer genug in unseren Tanks. Falls das kleine Steigröhrchen doch mal verstopft, haben wir ein Ersatz dabei. Der Vorteil vom “Feather” im Vergleich zu anderen Benzinkochern sind seine ausklappbaren Füße, mit dem er auch auf unebenem Untergrund immer sicher steht. Der Kocher reist in einem praktischen Aufbewahrungsbeutel – eigentlich ein Kosmetikbeutel – mit Innentaschen. Der Beutel ist leicht gepolstert und schützt das Gepäck vor Ruß und den doch etwas scharfkantigen Klappfüßen und die Innentaschen halten Feuerzeug, Streichhölzer und ein Ersatz-Steigrohr griffbereit.

Besteck haben wir natürlich auch dabei. Eigentlich hatten wir beide das klassische Bundeswehr-Besteck, aber nachdem letztens im Oman mein Messer beim Spülen im Meer davon schwamm, habe ich mir ein netteres Primus Besteckset gegönnt. 

Das Schneidbrett. Jan war bei Abfahrt 2018 der Meinung, er brauche unbedingt ein großes Schneidbrett, um es als Tisch auf den Knien nutzen zu können. Letztendlich haben wir es nur zum Schnippeln benutzt und da tut es auch ein kleines, flaches, wesentlich leichteres Brettchen. Der Löffel dient nur zum Größenvergleich, damit man sieht, wie riesig das ursprüngliche Ding war.

Wir haben KEINE Teller dabei, sondern nur diese faltbaren Schüsseln. Nach einem Jahr Reise haben wir festgestellt: Update 3/2019: ich habe meinen Teller exakt 3x benutzt. Immer dann, wenn wir mit Autofahrern zusammen gecampt haben – und die hätten genug Teller für uns dabei gehabt. Und auch dann war das nur Luxus, denn ich hätte auch aus einer Müslischale oder vom Schneidbrett essen können. Der Teller war eigentlich immer nur klappernder Ballast in unserer Motorrad Weltreise Ausrüstung. Jan hatte von Anfang an keinen Teller, also flog meiner auch aus dem Gepäck.

Klappmesser

Als weitere Küchenwerkzeuge könnten wir noch ein Schweizer Messer (Victorinox Spartan) und Jans Gerber Tool nennen sowie ein Klappmesser für gröbere Aufgaben. Achtung: bei dem Klappmesser handelt es sich um eine Waffe, die uns schon konfisziert wurde! Werdet Ihr also unterwegs bei einer Kontrolle nach „Waffen, z.B. Messer“ gefragt, antwortet nicht so leichtsinnig wie wir „klar, ein Küchenmesser!“. Das ist dann weg. Und hinter Euch werden währenddessen 20 Wohnmobile vorbei rollen, die ganze Messerblöcke in der Einbauküche haben….

Das Spülschwämmchen übrigens ist ein eigenes Kapitel wert: es ist aus Silikon und trocknet durch einfaches Ausschleudern blitzschnell. Es lässt sich mit wenig Wasser säubern, bei Bedarf auskochen und klein zusammen knüllen. Wir transportieren es in einer kleinen Netztasche, in der es weder gammeln noch dreckig werden kann. Übrigens: die Dinger gibt es aus China billiger. Leider spülen die wirklich nicht so gut, ich habe es getestet. Klar ist 10€ für ein Schwämmchen viel Geld, aber weil die Dinger weder gammeln, noch fusseln noch eklig werden, halten sie ewig! Unseres aktuell schon 5 Jahre. Fünf.

Wer schonmal eine aufgerissene Tüte Reis im Gepäck hatte, weiß folgenden Tipp zu schätzen: wir packen alle solche Lebensmittel um. Nicht in Weithalsdosen, sondern in stabile Silikonbeutel. Da sieht man erstens immer sofort, was wo drin ist (und wie viel davon) und zweitens passen sich diese immer dem Volumen des Inhalts an. Eine halb gefüllte Dose hat nämlich immer dasselbe große Packmaß einer ganz gefüllten Dose. Eigentlich doof, oder? Die Silikonbeutel sollten schon ein wenig “heavy duty” sein und nicht die billigen Ziplocks aus der Haushaltswarenabteilung, damit sie sich unterwegs nicht löchrig rappeln. Unsere aus Silikon sind super praktisch, weil sie wie Weithalsdosen aufrecht stehen bleiben! Update 3/2019: Wer billig kauft, kauft 2x. 🙁 Die Silikonbeutel sind wirklich teuer. Aber auch wirklich gut. Die anderen, billigeren Plastikbeutel (im Bild links) sind zwar super stabil, reißen aber bei monatelangem Gebrauch doch irgendwann an den Knickfalten leicht ein. Weg damit! Ab jetzt nur noch die teuren Dinger, die ihr Geld 10x wert sind!

Update 9/2022: Nach 4,5 Jahren unterwegs mit den Silikonbeuteln war es Zeit, sie auszutauschen. Die vorherigen sind mittlerweile unappetitlich. Man kann sie zwar in der Spülmaschine waschen, aber wo bitte trifft man unterwegs eine Spülmaschine? Wir haben solch ein Wunderwerk der Technik jahrelang nicht mehr gesehen. Die neuen Silikonbeutel sind mit doppeltem Druckverschluss, da der Schiebeverschluss nach etwa drei Jahren schwergängig wurde. Wir testen noch, wie sinnvoll das ist! Wer kürzer als drei Jahre unterwegs ist und gelegentlich Zugang zu einer Spülmaschine hat, wird mit unseren “alten Beuteln” richtig glücklich.

Lebensmittel

Übrigens: auch Lebensmittel, die „immer dicht“ sind, können auslaufen und kommen grundsätzlich in stabile Klarsichtbeutel! (Update 3/2019: in Silikonbeutel, nicht den Beutel vom Foto, der ist aussortiert) Hier beweist gerade eine Tube Tomatenmark, wie dicht sie ist, wenn die Sonne tagelang auf das Gepäck knallt. Ich habe aus einer ausgelaufenen Dose Sardinen gelernt. Der Fischgeruch ließ sich nicht aus allem heraus waschen – und das wünschen wir keinem…

Ach ja, eine Auswahl Gewürze und eine kleine Flasche Bratöl ist auch immer dabei! (Update 3/2019: Wir haben zwar oft selbst gekocht, aber nie etwas gebraten. Außer dann, wenn wir in Hostels oder Campingplätzen auch eine richtige Küche hatten. Und da gab es dann auch Öl. Weg mit dem unnötigen Ballast, das Öl wird nur ranzig!)

Damit wir beim Kochen und Essen bequem sitzen, hat jeder von uns eine Sitzgelegenheit mit. In meinen Augen Luxus für alte Leute weil ich bisher immer auf meinem Schlafsack im Ortliebsack prima gesessen habe, aber da wir ja gar keinen echten Schlafsack dabei haben, geht das nun nicht. Jan hat sich anfangs entschieden, eine Kopie des beliebten Helinox Campingsessels mit zu nehmen. Den Unterschied zum Original haben wir bis heute nicht gefunden. Außer, dass er nur ¼ davon kostet. Update 9/2022: Mittlerweile nutzt auch Jan ein “Dreibein”, siehe unten. Die Helinox Kopie ist zwar super bequem, aber nimmt wirklich viel Platz im Gepäck weg. Travel light! Auch für Jan. Und das Dreibein hält auch ihn gut aus.

Dreibeinhocker Silke

Ich habe mich schon bei Abfahrt 2018 für den klassischen Dreibeinhocker entschieden. Da das für mich ungewohnter Luxus ist, habe ich ihn bisher sehr selten genutzt. Meist sitze ich so auf dem Hosenboden, dem Packsack oder einfach auf dem Schaffell von Pets Sitzbank.

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