In dieser Kategorie möchten wir Euch den Schnick und Schnack unseres Reisegepäcks vorstellen. Kleine Luxusartikel oder Dinge, die das Leben auf Reisen einfacher gestalten oder die man oft braucht, aber in keine andere unserer Kategorien passen. Dinge, die wir mit unserer Reiseerfahrung von über 30 Jahren und fast 100 Ländern nicht mehr missen möchten. Und auch hier halten wir Euch auf dem Laufenden, wenn wir ausmisten und sich etwas ändert.
Unsere Waschküche zum Beispiel! Unser Reisegepäck ist minimalistisch und statt für jeden Tag der Woche ein frisches T-Shirt und Höschen zu haben, waschen wir unsere Wäsche schnell durch. Voraussetzung ist natürlich, dass es sich bei unseren Klamotten (genau aufgelistet haben wir unsere Klamotten hier für Jan und da für Silke) um solche aus schnell trocknender Faser handelt, sodass man am nächsten Morgen in frische, trockene Sachen steigen kann. Unsere Waschschüssel fasst 5l und lässt sich klein zusammen falten. Oft ist es einfacher, in einem Waschbecken großen Waschtag zu machen, doch meist fehlt da der Stöpsel. Ein weicher Universalstöpsel, der flach über dem Abfluss liegt und sich mit dem Wasserdruck selbst verschließt, gehört daher für mich zur Grundausstattung jeder Reise-Waschfrau. Damit die Wäsche danach an der Luft trocknet, aber nicht vom Winde verweht im Dreck liegt, nutze ich zwei Wäscheleinen, die aus ineinander verdrehten Gummibändern bestehen, zwischen die man die Wäsche klemmt. An den Enden der Leinen befinden sich Haken und Saugnäpfe, sodass ich bisher immer eine Möglichkeit finden konnte, um die Leine zu spannen.
Übrigens: Rei in der Tube ist unterwegs blanker Horror. Das Zeug wird in heißen Reiseländern im warmen Gepäck flüssig oder dehnt sich durch Höhenunterschiede in der Tube aus und findet immer irgendwo einen Weg, um die eigentlich saubere Wäsche, das Essen, den Schlafsack oder andere Dinge, die nicht gewaschen werden sollen, zu durchtränken. Und bestimmt dann, wenn gerade kein Wasser da ist, um die Sauerei zu entfernen. Unser Waschmittel (und Shampoo, Seife,…) ist also grundsätzlich fest. In Deutschland nicht auf dem Markt, aber weltweit erhältlich, ist Waschpulver, das auch in der Handwäsche und mit kaltem Wasser funktioniert. Wir verwenden aber meist Waschseife, die in einem kleinen Beutelchen transportiert wird und auch in kaltem Wasser richtig saubere Wäsche macht. Schließlich hat die weltweite Durchschnitts-Waschfrau nämlich keine Waschmaschine! Und auch kein Rei in der Tube.
Wenn wir schon beim Thema „Waschen“ sind: diese Aufsätze für Plastikwasserflaschen (zwei verschiedene Durchmesser) heißen „Culo Clean“ und ermöglichen es, einen feinen Wasserstrahl aus der Flasche austreten zu lassen. Das ist ideal, um mit sehr wenig Wasser Geschirr abzuspülen, Hände zu waschen, sparsam zu duschen oder, der Name sagt es schon, sich „untenrum“ ohne Feuchttücher und sonstigem Müll zu waschen.
Die „Glaskerze“ hat nichts mit Romantik zu tun, sondern mit Elektrizität. In den 1990ern in Lateinamerika von Silke auf Langzeitreise erprobt, jetzt in Westafrika wieder im Gepäck. In vielen afrikanischen Ländern gibt es nur stundenweise Strom. Die Taschenlampen-Funktion des Smartphones macht zwar auch hell, aber auch nur so lange, wie der Akku noch „Saft“ hat. Und das hat er nicht immer, wenn es keinen Strom gibt. Strom kommt in Afrika oft von Dieselgeneratoren oder Kraftwerkschiffen, die nur wenige Stunden am Tag (von Sonnenuntergang bis „Bettzeit“) laufen. Braucht man außerhalb dieser Zeiten Licht, kommt die „Glaskerze“ zum Einsatz. Diese kleine Kerze, erhöht im Raum aufgestellt, reicht tatsächlich aus, um den gesamten Raum (Hotelzimmer oder Bad) hell genug zu machen! Warum die Kerze im Glas ist? Damit man sie sicher von Raum zu Raum tragen kann und sie windgeschützt überall sicher steht. Achtet darauf, dass es farbloses Glas ist, damit die Kerze auch hell macht. Der Deckel ist auch nützlich, denn er schützt den Docht vor dem Abbrechen im Gepäck und das Gepäck wird bei Hitze vor Wachsflecken geschützt. Zugegeben: unterwegs ist es nicht einfach, Kerzen-Ersatz zu finden und das Glas kann auch brechen (siehe Foto). Statt Deckel kann man auch einen Plastikdeckel einer Wasserflasche in das noch weiche Wachs drücken, um den Docht zu schützen und die Kerze in einer Plastiktüte „sauerrei-frei“ verstauen.
Natürlich kann man eine „Glaskerze“ auch als Lagerfeuer-Ersatz nutzen. Wir möchten beim Wildcamping „unsichtbar“ sein und eine Kerze ist schnell ausgeblasen, ein Feuer nicht. Eine Glaskerze stellt insbesondere in trockenen Regionen ein geringes Brandrisiko dar – beim Lagerfeuer sieht das anders aus. Außerdem überlassen wir das Brennholz lieber der lokalen Bevölkerung, die das nicht für ein „Abenteuer-Reisefeeling“ nutzen, sondern im Alltag zum Kochen brauchen.
Um bei Tagesausflügen Kleinkram, Jacke und Wasser transportieren oder schnell den abendlichen Einkauf verstauen zu können, brauchen wir auch einen Rucksack. Da wir den während der Fahrt nicht nutzen, weil ja unser gesamtes Gepäck gut verstaut ist, muss der Rucksack also als eierlegende Wollmilchsau groß genug sein für zwei, aber mit winzigem Packmaß. Wir haben ihn gefunden. Bis 2022 haben wir den „Ultra Compact“ von Decathlon genutzt. Der ist schon nicht schlecht und hat uns gute Dienste geleistet, aber unsere Lieblingsmarke Sea to Summit hat während unserer Reise einen Mini-Rucksack entwickelt, der das exakt gleiche Fassungsvermögen von 20l hat, aber noch kleiner verstaut werden kann! Wenn wir zu zweit zu einer Duschgelegenheit marschieren, findet auch unsere Wechselwäsche, Handtücher und Duschzeug reichlich Platz darin. Wir sind gespannt, ob der Ultra Sil nano genauso lange durchhält wie das Billigding von Decathlon.
Okay, das Design ist nicht altersgerecht (das aktuelle Modell ist dafür richtig schön!), aber Größe, Qualität und Gewicht sind unschlagbar. Klar ist ein Regenschirm Luxus, aber bei den Maßen müsst Ihr zugeben: der Luxus fällt mit 230g wirklich nicht ins Gewicht! Der Alu-Regenschirm ist zwar klein, aber wenn wir Arm in Arm laufen, wird keiner von uns wirklich nass. Eine Regenjacke hat auch jeder von uns, die ist ja in der Motorradjacke zum Herausnehmen. Unsere Motorradklamotten haben wir übrigens auch ausführlich vorgestellt: Jans Outfit und Silkes Moppedklamotten
Unser „Lebensretter“! Von Instagram. Jawohl! Wir wissen, die meisten finden Instagram doof. Angeblich nur „hübsche Bildchen und Chi-Chi“. Wer Instagram (und Facebook) nutzt weiß aber, dass man es wie immer selbst in der Hand hat, wie man Social Media nutzt. Für uns Reisende ist Social Media immens wichtig, um uns mit Gleichgesinnten auszutauschen und neueste Erfahrungen und Informationen zu bekommen. Von Instagram kam auch der Tipp mit dem „Heat it“ Stichheiler. Ja, wir waren skeptisch, aber jetzt sind wir begeistert! Das Ding gibt’s mit Stecker für iPhone oder Android, braucht keinen Akku, keine Kabel und nur die dazugehörige App. Damit heizt sich das kleine Teilchen schnell auf und „löscht“ damit den Juckreiz. Wirklich.
Auch zum Thema „Mücken“ gehört das Mosquitonetz. Ein unter Reisenden umstrittenes Ausrüstungsstück. Die ersten 4,5 Jahre hatten wir keins dabei, waren aber auch nicht in Malaria-Gebieten. Jetzt sind wir da unterwegs, wo es Malaria gibt und bei dem Packmaß und Gewicht (140g!) muss man eigentlich nicht diskutieren. Das Mosquitonetz von Sea to Summit hat eine Art „Zeltstange“, die dafür sorgt, dass das Netz schön breit fällt und die Chance, dass es zu eng anliegt und die Viecher durch den Stoff stechen, sinkt. Wir haben „testgeschlafen“: es passt optimal über unsere beiden Isomatten und bisher alle Hotelbetten und hat uns vor bissigen Plagegeistern geschützt. Damit wir es auch dort nutzen können, wo es keine Haken oder Nägel gibt, haben wir noch wieder verwendbare tesa Deckenhaken dabei.
Noch mehr Mückenschutz: ein Insektenspray für die Anwendung auf der Haut mit 50% DEET. Gerne mehr, denn nur ab 40% nützt es wirklich was außerhalb von EU-Normen… Andere Wirkstoffe und Konzentrationen bewirken eher einen Lachanfall bei Stechmücken. Die WHO hat übrigens nur zwei Wirkstoffe zur Abwehr von Malariamücken empfohlen: DEET ab einer Konzentration von 40% und Icaridin ab einer Konzentration von 20%. Das wirkt dann auch dort, wo Mücken nicht nur lästig, sondern auch gefährlich sind. Vergesst werbewirksame Schriftzüge mit „tropic“ auf heimischem Mückenspray, sondern lest Euch die Konzentration (der beiden einzigen sinnvollen) Inhaltsstoffe gut durch. Man kann mit dem Spray auch Kleidungsstücke (z.B. Socken) besprühen.
Manchmal gibt es keine kreative Möglichkeit, das Mosquitonetz aufzuhängen. Dann muss man andere Geschütze auffahren. Die Beschriftung auf der großen Spraydose zeigt, wo wir vor Abreise nach Afrika unsere Freude mit den „lieben kleinen Tierchen“ hatten: Sibirien. Es handelt sich um ein Raumspray, das wir auch gerne anwenden, wenn während des „Einzugs“ in unser Zelt der eine oder andere ungebetene Gast mit eingezogen ist. Und weil man nicht den ganzen Abend im Hotelzimmer unter dem Mosquitonetz sitzen möchte, hilft das Spray auch gegen Mistviecher in gemauerten Innenräumen. Beide Sprays kann man unterwegs überall nachkaufen. In Westafrika sind chinesische Chemiekeulen verbreitet. Nach deren Anwendung muss man wirklich gründlich lüften, um keinen Hustenanfall zu bekommen. Woher wir das wissen? Nun… 🙂
Die ersten Jahre der Reise haben wir Ponchos (links im Bild) aus Ripstop Nylon genutzt, um eine multifunktionale Plane dabei zu haben. Mal, um staub- und dreckfrei etwas reparieren zu können, um die Apsis im Zelt matschfrei zu halten, um Dinge vor neugierigen Blicken oder Regen/Staub zu schützen, uns auf feuchtem Boden draufzusetzen oder einfach zum outdoor-Kochen und hocken eine sauber Unterlage zu haben. Leider sind die Ponchos schnell nicht mehr wasserdicht gewesen (weil sie nicht robust genug als Unterlage sind) und hatten ein riesiges Packmaß. Wir haben jetzt diese als „Picknickdecke“ vermarktete, wesentlich robustere Plane im 140x115cm Format gefunden, die hoffentlich länger hält und die Ponchos mehr als ersetzt. Außerdem haben wir festgestellt: zwei war zu viel, eine Plane reicht!
Ganz bestimmt kein klassischer Ausrüstungsgegenstand einer Motorradreise, doch seit Herbst 2023 reisen wir mit Rettungswesten. In unserer ersten Zeit in Westafrika haben wir festgestellt, dass wir wesentlich öfter auf dem Wasser sind, als gedacht. Und wenn wir auf dem Wasser unterwegs sind, dann mit Booten und zu Wetterbedingungen, die nicht gerade als „sicher“ einzustufen sind. Wir sind beide gute Schwimmer, aber das nützt nichts, wenn wir Moppedklamotten tragen oder durch den Aufprall auf die Wasseroberfläche bewusstlos geworden sind. Es gab ab und zu Schwimmwesten für Passagiere, aber selten genug für alle an Bord völlig überladener Kähne und Silke bekam grundsätzlich Kinder-Rettungswesten umgeschnallt. Ist auch okay, wenn die „dicke Mama Afrika“ daneben als Nichtschwimmerin eine Weste für Erwachsene bekommt und ihre Überlebenschancen damit erhöht, aber eine Kinderweste bis 40kg ist bei 57kg Körpergewicht (nackig) auch nur eine kleine Auftriebshilfe und im Ernstfall kein Lebensretter. Deswegen haben wir nun beide eine Automatik-Rettungsweste im Gepäck. Eine Automatik-Rettungsweste löst bei Kontakt mit Wasser selbsttätig aus und ist bis dahin platzsparend zusammenfaltbar. Es gibt grundsätzlich zwei Systeme: Die günstigsten Automatikwesten lösen mithilfe einer Salztablette aus, die jedoch bei hoher Luftfeuchtigkeit (feuchtesTropenklima) oder starkem Spritzwasser (hoher Seegang) auch auslösen kann, ohne dass der Ernstfall eingetreten ist. In Europa unproblematisch, weil man da den Nachrüstsatz überall kaufen kann, in Afrika jedoch nicht ganz so einfach. Für unsere Zwecke ist der Hammar Auslösemechanismus daher besser geeignet. Dieser löst durch Wasserdruck und ohne Tablette aus, sodass uns die Westen nicht unbeabsichtigt im Gepäck oder bei miesen Wetterbedingungen an Bord auslösen können. Für den „Fall des Falles“ haben wir auch eine Austauschkartusche dabei, denn der Versand oder das Verfliegen dieser Druckkartuschen ist aufwändig und teuer.
Rettungswesten gibt es in diversen Auftriebsklassen. Da wir im schlimmsten Fall mit kompletter Motorradkleidung über Bord gehen, haben wir uns für die jeweils höhere Klasse entschieden: Jan für 300Nm, Silke 180Nm. Hoffentlich brauchen wir die Westen nie wirklich! Wir hätten sie aber schon oft gerne dabeigehabt. Zum Beispiel, als wir im Senegal mit einem kleinen Holzboot mit unseren beiden Motorrädern darin bei schlechtem Wetter und rauer See über den Atlantik geschippert sind. Oder auf der Rückfahrt von der „Schildkröteninsel“ Poliao in Guinea-Bissau, während der die Wellen über dem Speedboat zusammenschlugen und wir in einer Nussschale auf dem offenen Atlantik herumschipperten…
Ohrenstöpsel kann man nie genug haben. Und es ist gut, überall welche griffbereit zu haben: in der Motorradjacke, um den Geräuschpegel im Helm zu senken, in der Innentasche der Steppdecke / vom Schlafsack, um im Zelt Ruhe zu haben und im Kulturbeutel, um bei schnarchenden Zimmernachbarn in Hostels ruhigen Schlaf zu finden, im Handgepäck, um im Flieger oder Zug ruhig zu schlafen oder einfach, um mal „das Leben rundherum auszuschalten“. Manche Regionen dieser Welt sind einfach nonstop laut… Die Ohrenstöpsel auf dem Foto sind farblich irreführend und auch der Name „Dreamgirl“ suggeriert, dass die Stöpsel nur Frauen ruhig schlummern lassen. In Wirklichkeit sind sie einfach nur die komfortabelsten Ohrenstöpsel, die wir beide jemals genutzt haben: sehr weich und anschmiegsam, sodass sie auch im Helm und für Seitenschläfer absolut komfortabel sind. Die 30dB Geräuschreduzierung, die auf der Packung versprochen werden, können wir natürlich nicht nachmessen, aber wir sind absolut begeistert von den „Barbie-Stöpseln“, nachdem wir jahrzehntelang unbequeme, drückende, harte oder rutschende Ohrenstöpsel durchprobiert haben.
Das Thema Gastgeschenke wird leider viel zu oft vernachlässigt. So oft helfen uns Reisenden Menschen aus der Patsche, die weniger besitzen, als wir im Reisegepäck haben. So oft werden Reisende von Familien verköstigt und beherbergt, die sich das Essen selbst vom Mund absparen. Und so oft muss man als Reisender nichts bezahlen, wenn man kleine Dienstleistungen nutzt. Sei es beim Schneider, der den Handschuh flickt, beim Automechaniker, der Schrauben sucht, findet – und schenkt – oder beim Wirt, der den Nachtisch, Obst, Tee oder Kaffee serviert, ohne Geld anzunehmen. In vielen Ländern sind wir bei Familien schon Übernachtungsgäste gewesen, haben als Fremde an ihrem Alltag teilhaben dürfen, mit ihnen geschlemmt oder Feste mitgefeiert. Dann Geld zu geben ist wie ein „Schlag ins Gesicht“ und eine Beleidigung. Nichts zu geben, hinterlässt bei uns ein komisches Gefühl. Für all diese und weitere Situationen haben wir Gastgeschenke dabei. Unsere runden, wetterfesten traveLove Aufkleber kleben schon an einigen Türen und Fahrzeugen. Das Motiv als kleiner Ansteckpin für Kinder taugt als größeres Gastgeschenk und für ein persönliches Dankeschön haben wir Folienmagnete mit einem Foto von uns und „Thank You“ Schriftzug produzieren lassen. Alles mit mini Packmaß! Und wenn ein Polizist oder sonstiger Beamter verschmitzt nach einem „Cadeau“ (Geschenk = Schmiergeld) fragt, gibt’s auch Aufkleber. Für besondere Anlässe haben wir auch bulgarische Gastgeschenke dabei, zu denen wir gleich etwas über unsere Wahlheimat Bulgarien erzählen können: Martenitzi (und die Tradition der Baba Marta), kleine Holzflacons mit ein paar ml Rosenduft (Bulgarien produziert 70% des weltweiten Rosenöls) und kleine Seifen in Rosenform mit Rosenduft. Aufkleber, Magnete, Ansteckpins, Martenitzi und Rosenduft sind alle winzig klein verstaut, wiegen nichts und halten alle Temperaturen aus, ohne Schaden zu nehmen – und machen für kleines Geld und wenig Aufwand Menschen richtig glücklich. Für Reisende aus Deutschland gibt’s natürlich auch reisetaugliche, landestypische Kleinigkeiten „mit Geschichte“: Mini Gartenzwerge, Lebkuchengewürz (mit Rezept in Landessprache), Brotgewürz (mit dem auch Hefebrote ein wenig „deutsch“ schmeckt), regionale Kühlschrankmagnete oder Schlüsselanhänger (Buddelschiff, Brezn, Kuckucksuhr, Gartenzwerge…) zu denen man etwas erzählen kann, Blumensamen oder Saatgut deutscher Gemüsesorten,… Wichtig: kein Alkohol und nichts, was im Reiseland verboten ist.
Ihr kennt das sicher auch: irgendwo unterwegs, wenn kein Tropfen Wasser mehr im Gepäck ist, müsst Ihr Reifen flicken oder eine andere Panne beseitigen. Und danach sind die Hände schwarz. So wieder zurück in die Motorradhandschuhe schlüpfen? Neee! Zugegeben: bis ich zu dem Thema für einen Artikel im Dirtbiker Magazine recherchiert habe, habe ich auch mit Feuchttüchern herum gefuhrwerkt. Mit mäßigem Erfolg. Die Tube Motul Hands Clean ist eine absolute Zauberwaffe gegen Schmierfinger! Man braucht nicht viel von dem Gel, welches man sich auf die Haut reibt, bis es sich wie Radiergummikrümel mitsamt dem Dreck von der Haut löst und wirklich babypopozarte, ferkelrosa Pfoten hinterlässt. Mehr als genial für unterwegs! Präventiv haben wir immer ein paar Einweg-Plastikhandschuhe beim Werkzeug verstaut, um bei großen Sauereien den Dreckpfoten gleich vorzubeugen.
Nähzeug. Und zwar ergänzt mit festem Zwirn, der auch etwas aushält. Das mickrige Nähgarn taugt vielleicht zum Flicken von Puppenkleidern, aber wenn auf einer Motorradreise etwas genäht werden muss, dann muss es schon belastbar sein. Um auch schmerzfrei durch dickere Stoffe zu nähen, ist der Fingerhut aus Metall schnell sehr nützlich.
Es kann ja Mal was kaputt gehen. Die Isomatte undicht werden, ein Packsack ein Loch bekommen, die Regenjacke aufreißen. Wer weiß? Wir wissen: all das lässt sich mit „Seam Grip“ und ein paar Flicken wieder reparieren. Ein Ersatzventil von Therm-a-Rest war auch dabei, solange wir die Therm-a-Rest Matten hatten. Update 3/2019: Jan hat eine der zwei Tuben Nahtdicht aussortiert. 🙂
Auf dem Bild versteckt: mein Geldgürtel. Jan hat auch einen. Weil Geldgürtel aus dem Handel irgendwie hässlich sind, ist meiner selbst genäht. Ganz einfach aus einem billigen Stoffgürtel und einem laaaaangen Reißverschluss. Es gibt noch viele weitere Geldverstecke, doch die behalten wir für uns… In der von Freundin Kathi genähten Dokumententasche sind Impfausweis, internationaler Führerschein, Versicherungsscheine etc. aufbewahrt. Alles rund um die Dokumente für eine Weltreise findet Ihr hier: Papierkram
Unsere Motorräder sichern wir mit massiven Kettenschlössern von Abus. Möchten wir jedoch unsere Helme oder Motorradjacken am unbeaufsichtigten Fahrzeug zurücklassen, zum Beispiel beim Einkaufen oder beim Sightseeing, fädeln wir einfach ein Fahrrad-Spiralschloss durch Ärmel und Kinnteile und befestigen dann alles irgendwo am Motorrad. Natürlich ist so ein Fahrradschloss schnell geknackt, aber es verhindert den schnellen Zugriff. Und das Zahlenschloss verhindert, dass wir selbst keinen Zugriff mehr haben, wenn der Schlüssel weg ist. 🙂 Man kann damit auch andere Dinge gegen schnellen Zugriff sichern, aber um ehrlich zu sein, außerhalb von Europa ist uns noch nichts „weg gekommen“. In Europa schon. Oft.
Zusätzlich hat jeder von uns noch ein kleines Vorhängeschloss (auch mit Zahlen) dabei. Das ist oft im Einsatz: um den Spind im Hostel zu sichern, um Zimmertüren mit „eigenem Schlüssel“ abzuschließen, um Reißverschlüsse gegen schnelles Öffnen zu sichern etc. Übrigens: wir haben für alle Zahlenschlösser nur zwei verschiedene Codes. So kann jeder von uns beiden jederzeit auch die Schlösser des anderen öffnen.
Jeder hat an seinem Motorrad vier Zurrgurte verstaut, um beide Motorräder auf Fähren sicher zu verzurren. Zusammen mit den Spanngurten, die unser Gepäck sichern, haben wir 13 Gurte dabei, mit denen wir unsere zwei Süßen ganz bestimmt sicher auf jeder Fähe verzurren können. Seitdem wir auf einer lächerlichen Überfahrt nach England gelernt haben, dass Enduros mit den bereitgestellten Gurten bei starkem Seegang nicht sicher verzurrt werden können und das Personal überhaupt keine Ahnung von Motorrädern hat, beugen wir nun vor! Und weil nicht jeder Motorradreisende so weit denkt, kann man damit auch anderen Motorradfahrern helfen, bevor sie in „Seenot“ geraten oder ihr Gepäck auf der Straße verteilen…
Nicht immer ist es wie auf dem Foto möglich, mit nur einem von der Fährgesellschaft zur Verfügung gestellten Spanngurt das Motorrad wirklich sicher zu verzurren (und in die Nische auf dem Foto passt eh kein Reisedampfer). Meist wird gegen den Seitenständer gespannt (dessen Aufnahme dann verbiegt oder auch bricht) oder das Motorrad über die Sitzbank in die Federn gespannt. Die Federwege einer Enduro sind jedoch zu groß, als dass das bei starkem Seegang nützt und das Motorrad kann sich während des Einfederns unter dem Gurt weg drehen und kippen. Wir sprechen leider aus Erfahrung. Nehmt daher immer eigene Gurte mit!
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