Tja, was kostet eine Weltreise? Das kommt ganz darauf an. Je größer und teurer das Reisefahrzeug, desto teurer die Reise. Je langsamer das Reisetempo, desto billiger wird die Reise. Je mehr Luxus man meint zu brauchen, desto mehr Geld braucht man auch. Natürlich macht auch das Reiseland riesige Unterschiede in den Kosten einer Weltreise. Aber wir geben Euch gerne ein paar Zahlen aus unserer Erfahrung mit unserem Reisetil. Die Frage „Was kostet eine Weltreise“ könnt Ihr danach ganz sicher besser für Euch persönlich beantworten. Nur eine Pauschalantwort, die gibt es nicht.

Das bin ich als Millionärin 1995 in Ecuador 🙂
Die erste Frage, die wir gestellt bekommen, wenn jemand heraus bekommt, dass wir kein Enddatum für unsere Reise, unseren Lebensabschnitt haben, ist die nach dem Geld. Ganz schön unverschämt eigentlich, oder? Oder fragt Ihr auch Fremde (und Freunde) sofort nach Ihrem Einkommen? Hinter der Frage steckt aber wahrscheinlich nur der Glaube, dass man im Lotto gewonnen oder reich geerbt haben muss, um sich so einen Traum zu verwirklichen. Oder reich heiraten muss. Am besten alles. Nun, wir haben uns geheiratet und wir sind beide keine Millionäre oder reiche Erben. Und im Lotto gewonnen haben wir auch noch nie, dazu müsste man Lotto spielen. Und so ein Tippschein kostet schnell Mal eine Tankfüllung!
Vor der Reise sparsam leben
Das ist schon der erste Schlüssel zum Erfolg: wir haben bisher beide keinen Wert auf Konsumgüter gelegt, unsere Klamotten und Möbel, wenn überhaupt, second Hand gekauft, unsere Reisen am untersten Rand des Budgets gestaltet, legen keinen Wert auf tolle Autos (siehe Foto 🙂 ) und sonstige Luxusgüter. Unsere Wohnung war klein, wir haben weder Geld für Alkohol noch für Zigaretten ausgegeben und sparsam gelebt. Kein „Coffee to go“ auf dem Weg zur Arbeit (235 Arbeitstage mal 2,50€ für miesen Kaffee im Pappbecher sind 587,50€ im Jahr!), kein Feierabendbier, kein Shopping, keine Partynächte, kein Schmuck, keine Kosmetik, keine Unterhaltungselektronik,… Außerdem wanderte bei Jan monatlich ein fixer Betrag zur Seite, um sich jederzeit wieder auf den Weg machen zu können, wenn die große weite Welt ruft… So hat sich in den vergangenen Jahren kein Minus auf dem Konto angesammelt, sodass die ersten großen Ausgaben wie die 5-Jahres-Gebühr für die Langzeit-Auslandsreisekrankenversicherung und die Kaution für das Carnet de Passage zwar ein Loch ins Konto rissen, es aber nicht tief in den roten Bereich gedrückt haben.
Wir haben außerdem darauf geachtet, die Ausgaben klein zu halten. Unser 18 Jahre altes Auto haben wir immer dann vermietet, wenn wir es nicht brauchten. Und das war eigentlich immer, denn zugegeben: ein Auto steht die meiste Zeit, richtig? So konnten wir unseren „Frosch“ (einen mal 800€ teuren, hässlichen türkisfarbenen Toyota Corolla, der uns von einem auswandernden Freund geschenkt wurde) komplett kostendeckend betreiben. Und damit meinen wir: der hässliche Hüpfer hat auch genug Geld „erwirtschaftet“, um den durch die Vermietung erhöhten Verschleiß (z.B. Reifen etc.) auch noch auszugleichen. Für die eigene KFZ-Versicherung ändert sich gar nichts, denn bei der Vermietung wird das Fahrzeug komplett neu versichert und diese Kosten zahlt der Mieter, nicht Du! Wir haben über all die Jahre nur nette Menschen kennengelernt und keine schlechte Erfahrung damit gemacht. Keine. Für Camper gibt es da übrigens auch einen „Platzhirsch“: Paul Camper.

Als Lagerarbeiter im Einsatz
Gelegenheitsjobs annehmen
Ja, Arbeit ist lästig. Auf dem Sofa Netflix gucken (upps! Netflix verursacht sogar Kosten!) ist natürlich angenehmer, aber finanziert keine Reise. Jan hat jahrelang neben seinem Vollzeitjob in der Kneipe gearbeitet, Silke liebt Einzelhandel (siehe Foto unten als Käseverkäuferin) und auf dem Foto seht Ihr uns beide als Lagerarbeiter bei einer Inventur. Das deutsche Sprichwort „Nur wer sät, kann auch ernten.“ sagt eigentlich alles. Wenn ich etwas erreichen will, muss ich dafür etwas tun. Und wenn es nur ist, mich vom Sofa zu erheben, Netflix auszuschalten und nach der Arbeit zur nächsten Arbeit zu marschieren.
Mit Steuerrückzahlungen Weltreise finanzieren
Das kann wirklich jeder, der Einkommenssteuer zahlt: Grundsätzlich sollte der Beginn einer Langzeitreise steuerlich günstig gewählt sein: dann den Job kündigen, wenn die individuelle, maximale Steuerrückzahlung (Stichwort: Steuerprogression) für das laufende Jahr erreicht ist. Es geht hier nicht um die jährlichen „drei Mark fünfzig“ Rückzahlung, die man vielleicht bekommt, wenn man die Steuererklärung macht. Es geht um den Betrag, den man bis zum Datum der Kündigung im Voraus gezahlt hat. Fragt einen Steuerberater, der wird auch ausrechnen, wann der beste Zeitpunkt ist, den Job zu kündigen, um maximale Steuern zurück zu bekommen. Es muss so nur ein Teil des Reisebudgets angespart werden, bis im Folgejahr die bis zum Beginn der Reise zu viel gezahlte Einkommenssteuer zurück gezahlt wird, welche das Budget ergänzt. Wählt man dann ebenso geschickt das Datum des Wiedereinstiegs in den steuerzahlenden Berufsalltag, kann man sich „unterm Strich“ mit Steuerrückzahlungen einen Großteil der Auszeit ermöglichen. Rechnet selbst nach! Die Frage nach „was kostet eine Weltreise“ ist also kein Geheimnis, sondern mit klarem „Startkapital“!
Nicht kaufen, sondern VERkaufen!
Unsere Motorräder, unser VW Bus und Motorrad Weltreise Ausrüstung wurde nicht neu gekauft, sondern wir verwenden, was schon da war. Nur einen Teil der Motoradbekleidung musste dann nach mehr als 17 Jahren in gleicher Kombi doch mal ersetzt werden. Isomatte, Zelt, Kocher… ist alles schon vorhanden und warum sollten wir neu kaufen, wenn es noch funktioniert? Und wenn es nicht mehr funktioniert, kann man auch günstig gebraucht „neu“ kaufen.
Nachdem der Entschluss zur Reise fiel, haben wir auch einen Großteil unseres Hab & Guts verkauft. Alleine mit dem ganzen Elektronikkram (Stereoanlage, TV, PC Zubehör, Computer, Kameras,…), der sowieso schon übermorgen veraltet ist, überschüssigem Motorradzubehör und Klamotten habe ich rund 2700€ eingenommen, Jan knapp 5000€. Dann haben wir noch Möbel und Fahrzeuge (auch Fahrräder!) verkauft, was weitere 2500€ in die Reisekasse spülte. 10.700€ Startkapital nur durch Verkauf von Kram und Krempel! Rund 11.000€ bedeuten je nach Region schon ein ganzes Jahr Reise! Eure Alltagsgegenstände sind ein weiterer Teil Eures Startkapitals. Wir besitzen nur noch ein paar alte Erbstück-Möbel, ein paar Kartons voll Fotoalben und Dingen, von denen wir uns im ersten Anlauf nicht trennen konnten und zwei Taschen voll Klamotten. Und das ist eigentlich immer noch viel zu viel. Unterwegs werdet Ihr lernen, wie wenig man braucht…
Konsequent alles aufgeben
Wer in der Heimat konsequent alles aufgibt, braucht plötzlich nur noch ganz wenig Geld. Die Miete fällt weg und damit auch Telefon, Strom, Internet, GEZ, Hausratversicherung, Auto, Autoversicherung, deutsche Krankenversicherung,… Da klingelt die Kasse! Weil wir schon „etwas älter“ sind, kostet uns unsere weltweit gültige Krankenversicherung nur 42€ im Monat, unsere Motorräder nur 23€ im Jahr Haftpflicht, der VW Bus nur 205€ Versicherung. Wer sich aus Deutschland abmeldet, spart auf jeden Fall die deutsche Krankenversicherung und kommt mit der Abmeldebescheinigung – theoretisch – aus diversen anderen Versicherungsverträgen raus. Wer sich nicht abmeldet, der riskiert unter Umständen teure Nachzahlungen der gesetzlichen Krankenversicherung! Mehr dazu hier: Abmeldung aus Deutschland FAQ Was kostet eine Weltreise, wenn du nach deiner Rückkehr nachzahlen musst? Das willst du sicher gar nicht wissen. Informiere dich daher unbedingt vorher, wie du konsequent in Deutschland alles auflöst. Nicht nur die Wohnung, sondern auch der ganze „Papierkram“ muss geordnet aufgegeben werden! Die Frage „was kostet eine Weltreise“ hängt also immens von dem ab, was „daheim“ passiert und nicht nur von den täglichen Reisekosten!
Wie wir uns während der Reise finanzieren

mein Arbeitsplatz im VW Bus
Es gibt zwei Möglichkeiten, während der Reise durch Arbeit die Reisekasse aufzufüllen oder zu schonen: durch Arbeit vor Ort oder Arbeit online. Wir erklären beides.
Ich (Silke) arbeite nun schon seit 2014 als Digitalnomade, ohne damals zu wissen, was das eigentlich ist. Als freie Autorin kann ich überall arbeiten, wo ich meinen Laptop aufklappen und die Texte online uploaden oder verschicken kann. Natürlich steht das Reisen im Vordergrund, sodass ich nicht voll arbeite, aber meine Reisekasse füllt sich dadurch ständig neu. Ihr denkt, das sei schwer? Nein. Man muss nur wollen und als Anfänger auch Honorare akzeptieren, die in Deutschland eine Frechheit sind, in anderen Ländern dieser Erde aber ein Vermögen bedeuten. Auch Jan hat während unserer „Corona-Reisepause“ in Usbekistan als totaler Anfänger den Einstieg geschafft! Ein guter Einstieg ohne Referenzen geht z.B. bei UpWork oder Fiverr. Mit der Zeit steigt natürlich die Erfahrung und Reputation und damit auch der Preis. Jan verdient zur Zeit noch 1/4 von meinem Honorar, ich bin ihm aber 6 Jahre voraus! Falls Du mit dem Gedanken spielst, irgendwann Dein Reisebudget online zu erwirtschaften, ist JETZT der richtige Zeitpunkt, um damit anzufangen, um dann, wenn Du los fährst, Dich davon auch finanzieren zu können.

Wir nutzen keine kostenpflichtigen Coworking Spaces, sondern arbeiten von der Unterkunft aus. Spart Geld!
Wir sind beide weder Programmierer noch Grafiker oder sonst irgendwas, was klassischerweise online stattfindet: ich bin Diplom Geographin und Diät- und Ernährungsberaterin Adipositas BfD e.V., Jan ist Groß- und Außenhandelskaufmann und ist Diplom-Kaufmann. Sein letzter Job war im Prinzip nichts anderes als „Verkäufer“. Ich habe früher u.a. im Krankenhaus gearbeitet (Patienten gibt’s tatsächlich auch digital!) und beweise damit, dass auch „Berufe mit Menschen“ oder „im Handwerk“ online gehen. Dein Wissen ist ja da, Du musst es nur anders anwenden! Nicht die typischen „Digitalnomaden-Berufe“, aber es funktioniert trotzdem! Trau Dich! Ein erster Einstieg, um Erfahrungen zu sammeln ist UpWork oder Fiverr. Typische Einsteigerjobs für Menschen, die glauben, keinen „Onlineberuf“ zu haben sind beispielsweise deutsche Untertitel schreiben, deutsche Konversationsstunden für Ausländer anbieten, Apps oder Webseiten auf Funktionalität testen, Recherche Arbeiten erledigen, Datenbanken füllen,… Dinge, die jeder kann, der den Einschaltknopf am Laptop findet. Auch Du. Du musst es nur tun! Und in erster Linie erstmal wollen.
Man muss nicht unbedingt „PC Spezialist“ sein, um unterwegs Arbeit zu finden.
Online ist nicht Dein Ding? Du traust Dir nicht zu, Deinen „offline Beruf “ online auszuüben? Macht nichts! Über Portale wie helpX oder Workaway findest Du auch in offline-Berufen überall Arbeit. Nicht gegen Geld, sondern gegen Kost und Logis, aber das spart Dir einen riesigen Batzen Geld! Mittlerweile findet auch immer mehr über Facebook statt. Die Gruppen „Urlaub gegen Hand“ und „Stellplatz gegen Hand“ sind zwei Beispiele für viele Gruppen, in denen Privatpersonen Hilfe aller Art (im Garten, beim Renovieren, Kochen, für Kinderbetreuung, Tierpflege, am PC oder mit der Videokamera, als housesitter oder Haushaltshilfe etc.) gegen ein Gästezimmer oder Stellplatz und meist Verpflegung anbieten. Immer inklusive bei helpX, Workaway und „gegen Hand“ Angeboten: nette Leute, tolle Begegnungen und ein Arbeitsaufwand, der meist in keinem Verhältnis zur Gegenleistung steht. Housesitting und Petsitting sind auch gute Möglichkeiten, um langsam und günstig zu reisen. Damit haben wir aber noch keine persönliche Erfahrung. Saisonarbeit ist ebenfalls perfekt. Wir wollten im Winter 2020/21 in der Schweiz im Skigebiet arbeiten. Wurde wegen der Pandemie nicht draus, aber wir sind uns auch nicht für körperliche Arbeit zu schade. Wichtig ist, „dass der Rubel rollt, denn ohne Moos nix los“. Wir haben nicht im Lotto gewonnen. So wie Du.

Genau! Arbeit ist nicht immer online. Auch für uns nicht. Hier seht Ihr uns auf einer Baustelle in der Schweiz.
Du kannst auch zusätzliche Qualifikationen lernen, wenn Du überzeugt bist, wirklich überhaupt nichts zu können, was man online nutzen kann (obwohl wir da anderer Meinung sind). Wir haben schon Reisende getroffen, die als Masseure, Hunde- und „Menschenfriseure“, Segelmacher (mit Nähmaschine etc. im Van), Zweiradmechaniker, Schneiderin, Tanzlehrerin, Fotograf und Hundetrainer unterwegs Geld verdient haben. Und das war meist nicht der erlernte Erstberuf, sondern Können, was sie sich „nachträglich“ angeeignet haben. Im Ausland fragt keiner nach Deinem Meisterbrief. Kannst Du nähen, bist Du Näherin. Kannst Du kochen, bist Du Koch! Genauso ist das auch online. Du sammelst Referenzen, keine Schulzeugnisse, keine Unidiplome oder Zertifikate. Du beweist, dass Du’s kannst und das reicht. In anderen Ländern gibt es solche Ausbildungsberufe wie in Deutschland gar nicht! Trau Dich, alles andere sind nur Ausreden!
Weil es in Deutschland ohne Wohnsitz nur sehr eingeschränkt möglich ist, gewerbetreibend zu sein, haben wir in Estland eine Firma gegründet. Nein, wir sind keine Steuerflüchtlinge, wir zahlen brav weiterhin unsere Steuern in Deutschland. Weil wir unsere Einkommenssituation während der Reise geändert haben (wir hatten Bargeldeinkünfte aus Deutschland und der Schweiz, die leider mit der Digitalisierung in Estland nicht zu vereinbaren sind), ruht die Firma in Estland zur Zeit. Wenn Du ohne Bargeld gewerbetreibend wirtschaftest und digital arbeitest, ist Estland eine ganz klare buchhalterische und administrative Empfehlung, aber keine Möglichkeit, um der deutschen Steuerpflicht zu entkommen. Wir haben nun, ohne (!) Wohnsitz in Deutschland, eine deutsche UStNr. und sind als Freiberufler mit deutscher Steuernummer tätig. So geht es auch, aber wir vermissen die digitalen Ämter Estlands sehr…
Außerdem versuchen wir, dass sich vieles selbst finanziert. Unsere Firma in Estland wurde von einem Dienstleister unterstützt, der uns Buchhaltung und Steuer macht. Vielleicht wirft unser EISREISE Buch irgendwann einmal genug ab, um diese monatlichen Kosten durch den Buchverkauf zu decken. Habt Ihr schon ein Buch?

Bettwäsche? Handtücher? Bad? Fehlanzeige!
Reisekosten minimieren
Auch unterwegs versuchen wir, alle laufenden Kosten möglichst gering zu halten. Wir schlafen oft unter freiem Himmel, indem wir unser Zelt in der Wildnis aufschlagen oder den VW Bus oder „Hans“, unseren VW Passat parken. Schlafen wir in einer festen Unterkunft, so ist auch diese einfach und günstig. Privatbad? Klimaanlage? Einzelzimmer? Handtücher? Bettwäsche? Frühstück? Warmwasser? Überhaupt: fließend Wasser und Strom? Luxus ist relativ… Wenn Ihr wissen möchtet, in welchen Betten wir seit 2018 geschlafen haben und was die gekostet haben: wir haben sie im Album „Betten“ alle abfotografiert! Wir nutzen gerne airbnb, um bei Einheimischen im Haushalt zu wohnen statt unter anderen Reisenden in Laptops und Smartphones zu starren. In Zukunft möchten wir Couchsurfing ausprobieren, um noch mehr die von uns bereisten Länder „von innen“ kennen zu lernen und nicht bloß als Zuschauer von außen zu beobachten. Auch helpX und workaway stehen auf dem Plan: Portale, über die man weltweit Gelegenheitsjobs findet, bei denen man als Gegenleistung kein Geld, sondern Unterkunft und Verpflegung bekommt. Das funktioniert auf Höfen, Weingütern, Farmen, in Familien, Einzelhaushalten, Hostels… es ist für jeden Geschmack und jede Fertigkeit immer etwas dabei.

4,5 Monate Roggenvollkornbrot.
Auch beim Essen muss es nicht der teure Touristenfraß mit teuren Importprodukten sein, wir brauchen weder die originale Cola, Markensnacks noch Alkohol oder Zigaretten. Nein, kein „Feierabendbier“, kein „Sundowner“ und auch keine sonstigen Alkoholika. Das spart extrem viel Geld! Wir essen günstige Landesküche und genießen so den größten Teil der Alltagskultur unseres Gastlandes. Auch, wenn das nicht immer kulinarische Höhepunkte sind, zum Beispiel Hammel in der Mongolei oder Mauretanien… In teuren Ländern kochen wir immer selbst und als wir im Winter 2021/22 in Skandinavien unterwegs waren, haben wir 4,5 Monate fast nur Roggenvollkornbrot gegessen. Alles andere war einfach zu teuer und das viele Geld für uns nicht wert. Was wir seit 2018 an Landesküche gegessen haben, seht Ihr in unserem Album „food around the world„. Das Reisebudget hängt also in erster Linie von den eigenen Ansprüchen ab. Reisetempo und Reiseland geben die nur Rahmenbedingungen vor.

Unser Gepäck von 2/2020 bis 12/2021
Beim Reisegepäck ist auch extrem viel Sparpotential, sobald Flüge auf dem Reiseprogramm stehen. Oft kostet das Aufgabegepäck mehr als das Flugticket! Wir waren fast 2 Jahre nur mit Handgepäck unterwegs und haben unglaublich viel Geld gespart, als wir zwischen Türkei, Kasachstan, Usbekistan, Russland, Georgien, Deutschland und Lettland mit Billigflügen herumgejettet sind. Das spart schon bei einem einzigen Hin- und Rückflug für zwei über 100€!

Unser Overlanderfahrzeug „Hans“. 900€ Anschaffung, bis jetzt 60.000 treue Kilometer bis in den Irak und Kaukasus und Zuhause von 7/2020 – 12/2021
Das Reisefahrzeug ist auch ein großer Kostenfaktor. Unser mittlerweile 32 Jahre alter VW Passat „Hans“ hat in der Anschaffung 900€ gekostet und fährt mit LPG extremst günstig. Ein Geländewagen ist für 99% der Reiseziele nicht nötig (wir haben es mit dem Passat und unserem T4 bewiesen) und kostet in Anschaffung und Unterhalt (Spritverbrauch, Kosten für Reifen, Versicherung, Wartung, Carnet de Passage…) ein Vielfaches mehr. Ein kleines Motorrad braucht wenig Benzin (die Honda braucht ab 2,6l/100km), wenig Öl (1,5l pro Ölwechsel bei der KTM), hat geringen Verschleiß von Reifen und Kette (weil wenig Leistung) und kostet auch wenig Kaution fürs Carnet. Wer das Reisefahrzeug richtig wählt, spart auf der Reise täglich Geld.
Kleinvieh macht auch Mist
Viele Kleinigkeiten, die Du schon vor der Abreise regeln musst, machen am Ende eine große Gesamtersparnis aus. Du brauchst zwar unterwegs unbedingt (!) Deine deutsche Handynummer (warum, haben wir hier erklärt: Papierkram), weil Du aber außerhalb der EU (und auch in der EU) mit dem deutschen Vertrag das Geld zum Fenster rauswirfst und mit lokalen Simkarten viel Geld sparen kannst, solltest Du vor Abreise schon auf einen günstigen Prepaid Tarif wechseln, um keine laufenden Kosten zu haben. Auch eine Voll- oder Teilkaskoversicherung des Fahrzeuges ist nur herausgeschmissenes Geld, wenn Du Dich damit sowieso außerhalb des Gültigkeitsraumes (also in Ländern, die nicht auf der „Grünen Karte“ stehen) aufhältst. Spart ein paar Hunderter pro Jahr! Bitte KEINESFALLS die Kfz-Versicherung komplett kündigen! Lest dazu hier mehr: Papierkram. Abos von Zeitschriften, Fitnessclub, Netflix und Co können auch gekündigt werden. Ein E-Book Reader mit kindle unlimited Konto (für zwei Erwachsene gleichzeitig nutzbar) oder ein digitaler Bibliotheksausweis sparen immense Kosten für Reiseliteratur wie den Schmöker für die lange Fahrt oder die Reiseführer für immer neue Destinationen.

Manchmal ist Geldverdienen einfacher, als Geldabheben 🙂
Viele Kleinigkeiten machen am Ende „den Kohl fett“: unsere Kreditkarten sind meist kostenlos und ohne „Auslandseinsatzentgelte“ und auch oft ohne Automatengebühren. Das spart pro Abhebung bis zu 8€ und weil wir z.B. mit der kostenlosen Curve Mastercard die besten Wechselkurse bekommen, ist das jedes Mal fast ein „Gewinn“ im Vergleich zum Bargeldwechsel oder Einsatz kostenverursachender Kreditkarten. Vor der Abfahrt hier die Weichen richtig stellen, kann täglich mehrere Euros sparen! Mehr dazu haben wir unter anderem hier beschrieben: Papierkram
Plan B in der Tasche haben
Auch die tollste Reise kann irgendwann enden. Geplant, weil man sich nicht aufraffen konnte, unterwegs Geld zu verdienen oder ungeplant wegen Reise-Burnout oder anderen Gründen. Manchmal findet man auch sein Glück in der Ferne und kommt nie wieder zurück in die alte Heimat, aber wer zurück nach Deutschland kommt, muss sich auch darüber vor Abfahrt Gedanken machen. Um wieder neu Fuß zu fassen, muss ein kleines Startbudget vorhanden sein, bis der erste wenn auch noch so einfache Job (die sprichwörtliche „Kassiererin bei Aldi“) das Konto neu füllt. Bei Jan war es nach seiner ersten Weltreise das Budget, um einen alten Lieferwagen zu kaufen, in dem er auf der Isomatte schlafen konnte, bis Wohnung und Job gefunden waren. Auch die Altersvorsorge sollte nicht zu kurz kommen. Man kann während der Reise freiwillig weiter seine Beiträge zahlen oder, viel schlauer, bereits in jungen Jahren (bestenfalls Berufseinstieg) schon eine private Rentenversicherung abgeschlossen haben. Wir haben beide eine private Versicherung abgeschlossen, als wir in den 20ern waren und zahlen dort weiterhin die Beiträge (die das Reisebudget natürlich erhöhen).

Nach der Reise ist jeder Job gut genug. Zum Beispiel Käseverkosterin.
Und was kostet eine Weltreise für uns persönlich?
Was ist unser monatliches Reisebudget? Was kostet eine Weltreise uns nun wirklich? Darauf können wir pauschal keine Antwort geben, denn das ändert sich von Land zu Land. Im ersten Jahr haben wir pro Person und Monat in etwa folgende Kosten gehabt:
- Europa: 650€
- Kaukasus:730€
- Iran: 278€
Diese Kosten sind inklusive anfallender Reparaturen (z.B. neue Windschutzscheibe für Kittymobil), Ersatzteile (neue Reifen, Ölwechsel,…), Versicherungen und Transportkosten wie Flüge und Schiff (Frachtfähre übers Schwarze Meer,…). Im Iran ist unsere Tour durch die Lut nicht enthalten, das war unser Weihnachtsgeschenk. Da wir zu zweit reisen, ist einiges billiger und wir haben bisher unsere Fahrzeuge weder verschiffen noch verfliegen müssen. Aber eins ist sicher: am Hungertuch nagt man als Reisender nicht! Als wir während der Reise einmal eine andere Reisende hörten, die behauptete, sie gebe am Tag durchschnittlich 14€ aus, haben wir sofort gedacht „Niemals!“. Da waren wir selbst schon 2 Jahre unterwegs und hatten im gerade laufenden Reisemonat sogar nur 12€ pro Tag ausgegeben. Selbst wir „alte Hasen“ sind also immer noch erstaunt, wie wenig Geld man tatsächlich braucht. Jetzt rechnet selbst aus: das bedeutet unter 500€ im Monat pro Person. All inclusive. Was kostet Eure Miete nochmal? Das Leben in Wohnhaft ist meist teurer als das unterwegs.

Das bin ich 2014 mit Durst in der Mongolei nach gut 1000 staubigen Motorradkilometern
Was ist Dein Budget?
Das weißt nur Du und das kannst nur Du kalkulieren. Nur Du kennst alle Faktoren Deiner persönlichen Reise. Nur Du weißt, wie viel Luxus Du brauchst. Muss es das Einzelzimmer mit Klimaanlage und Privatbad mit heißer Dusche sein oder reicht der Schlafsaal mit Gemeinschaftsbad? Schreibe genau alle Faktoren auf: Wie lange ist die Reise? Wohin fahre ich? Wie schnell reise ich? (In der Regel viel, viel zu schnell!!!) Möchte ich ein Fahrzeug? Welche Kosten verursacht das während der Reise durch Wartung, Carnet, Sprit, Versicherung etc.? Welches Budget brauche ich im Reiseland für Unterkunft, Verpflegung, Benzin? Was kostet das Visum oder eventuelle Impfungen? Das Internet macht eine solche Recherche heutzutage extrem einfach, wenn auch zeitaufwändig. Schreibe alles auf, was Dir nach gründlicher Recherche einfällt. Am Ende kalkulierst Du bitte nochmal 20% der Gesamtsumme für Notfälle und Unvorhergesehenes drauf und dann steht Dein persönliches Budget. Wahrscheinlich wirst Du mehr kalkulieren, als Du am Ende brauchst. Das ist ein zusätzliches Sicherheitspolster. Unsere weiterführenden Seiten wie Papierkram für die Weltreise, Abmeldung aus Deutschland FAQ, Krankenversicherung auf Weltreise geben Dir Anhaltspunkte und wertvolle Tipps aus der Praxis.
Wir hoffen, Ihr seid der Antwort auf die Frage „Was kostet eine Weltreise“ und somit Eurer eigenen Weltreise ein ganzes Stück näher gekommen!
Ihr könnt uns unterstützen – aus fremden Taschen!
Ein Blog entsteht nicht von selbst, kostet Zeit (in der man kein Geld verdienen kann) und ist nicht immer so gratis, wie man glaubt. Unsere Webseiten werden zum Beispiel von einem Dienstleister unterstützt, der im Hintergrund für Backup, Hosting, Datensicherheit, Rechtmäßigkeit, Software etc. sorgt, während ich mühsam die Seite bastele und aufbaue. Überall haben wir daher Affiliate Links „versteckt“. Die meisten führen zu Amazon. Kauft Ihr über einen dieser Links bei Amazon, bekommen wir ein paar Cent Provision. Nicht viel, aber vielleicht doch genug, um die jährlichen Kosten zu decken. Im Dezember 2019 haben wir durch Eure Weihnachtseinkäufe tatsächlich mal das Auszahlungslimit von 25€ überschritten! O.k., das ist nicht viel, aber für 25€ können wir ein paar Kilometer fahren. Wir freuen uns, wenn Ihr auch in Zukunft Eure alltäglichen Amazon Einkäufe über einen unserer Affiliate Links tätigt. Ganz einfach hier oder auf das Logo rechts (mobile Ansicht: unten) klicken und wie gewohnt shoppen. Danke!
Manche Links führen zu booking.com. Bucht Ihr Eure nächste Übernachtung über einen unserer booking.com Links, so bekommen wir davon auch ein paar Federn für’s Kopfkissen unserer nächsten Übernachtung ab. Ohne, dass Ihr dadurch schlechter schlaft 🙂 Cool, oder?
Außerdem haben wir einen Shop bei Spreadshirt. Da könnt Ihr T-Shirts und andere nette Dinge mit Motorrädern (und anderen Designs) bedrucken lassen und unsere Idee ist, in Zukunft noch weitere Designs anzubieten, mit denen Ihr auch Eure Liebe zum Reisen auf Klamotten & Co zeigen könnt. Wir sind nur leider zeichnerisch nicht begabt genug, um das selbst hinzubekommen… Wenn Du sowas kannst, wäre das natürlich auch eine nette Unterstützung 🙂 oder eine Möglichkeit für Dich persönlich, ein paar Euro dazuzuverdienen.
Wir probieren auch Werbeanzeigen über Google aus. Um damit mehr als den bisherigen Tagesrekord von 18cent pro Tag zu erreichen, sind die Besucherzahlen unserer Seite viel zu klein, aber vielleicht ist Deine Seite ja beliebter als unsere und Du schaffst es, das Auszahlungsminimum zu erreichen! Ein paar der angezeigten Werbebanner kommen nicht von google, sondern von Awin, einem Affilate Network. Eröffnet jemand zum Beispiel über einen dieser Affiliate Links ein Konto mit kostenloser Kreditkarte bei der DKB oder der Santander Bank etc., dann bekommen wir eine kleine Provision. Aber auch da gibt’s ein Auszahlungslimit, welches wir seit 2018 erst 1x erreicht haben.
Also: ein Amazonkauf über unsere Links (jedes Produkt zählt!) oder eine Buchung bei booking.com oder ein Shirt bei Spreadshirt könnte Euer Dankeschön dafür sein, dass Ihr unser Blog lest und unsere Videos schaut… Und genau das sind auch Möglichkeiten für Dich, wie Du während Deiner Reise 3,50€ extra generieren kannst, um Deinen Blog oder ein kleines Extra zu finanzieren! Lass Dich bitte nicht von Reisebloggern blenden: mit einem Blog kann man heute kein Geld mehr verdienen. Auch, wenn das jeder erzählt – der keine Ahnung hat 🙂 Mach‘ lieber das, was Du kannst und finde einen Weg, damit unterwegs zu arbeiten!
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