Bad

Auch wenn wir kein „wirkliches“ Zuhause mehr haben, sind wir doch keine Stinktiere. Es ist alles an Bord! Ganz, ganz wichtig ist, dass nichts wirklich auslaufen kann. Weil im Kittymobil noch ein Rest Haarspülung war, habe ich mich bei der Abfahrt wider besseren Wissens von meinem schlechten Gewissen („bloß nichts wegwerfen!“) und Jan 🙂 dazu verleiten lassen, den Rest nicht zu entsorgen, sondern mit zu nehmen. Das Resultat: Der Tubenfalz wurde undicht und die Haarspülung lief auf Kissen, Jeans und Schuhe. Ohne Waschmaschine nicht so toll!

Dabei weiß ich es doch so viel besser! Auf dem Foto ist alles, was auslaufen kann, schwer ist und großes Packmaß hat als feste Variante zu sehen: das gute alte Stück Seife statt Duschgel, ein Stück Haarseife oder festes Haarshampoo (gibt es in jedem Bioladen und jedem Drogeriemarkt) und ein Stück feste Haarspülung. Mit Glück kann man die unterwegs in Bioläden (Russland) oder Naturkosmetikshops (Armenien) nachkaufen. Shampoo und Spülung sind super ergiebig! Das Foto zeigt das Shampoo in der Blechdose nach 1 Monat Gebrauch. Die Seife nutzen wir beide und sind da nicht wirklich wählerisch, was den Duft anbelangt. Sauber macht sie so oder so! Update 3/2019: Die feste Spülung ist aussortiert, die ist toll, wenn man im Auto reist, aber beim Motorradfahren werden die unterm Helm rausragenden Haare doch so strapaziert, dass die Pflegewirkung der festen Spülung nicht ausreicht. Ich suche noch nach Alternativen und reise bis dato mit einer pastösen Haarkur in der Tube und zwei Plastiktüten darum weiter.

Kulturbeutel mit Toilettenartikel Silke

Schauen wir uns den Rest meiner „Drogerieabteilung“ an. Weil ich sehr hellhäutig bin, ist mir guter Sonnenschutz wichtig. Meine Sonnencreme mit LSF30 ist von Louis Widmer, heißt „All Day“ und der Name ist Programm: Da sie liposomal ist, muss man die Creme wirklich nur 1x täglich auftragen und hat trotz Schwitzen etc. zuverlässigen Sonnenschutz. Außerdem klebt sie nicht und saut dadurch weder Helm noch Kragen ein. Da das Nachcremen entfällt, kommt man mit einer kleinen Tube viel weiter als mit einer Flasche herkömmlicher Sonnencreme. Kann man unterwegs mit Glück in Apotheken bestellen oder sich von lieben Freunden mitbringen lassen. Aufbewahrt ist alles im “Jack Wolfskin mini Waschsalon“, der nicht nur alles aufbewahrt, sondern auch (Achtung: nur das alte Modell, das neue Modell hat einen billigen Plastikhaken ohne Zusatzfunktion) einen integrierten Handtuchhaken am Metallaufhänger hat, sodass weder Kulturbeutel noch Handtuch in Duschgelegenheiten oder Bädern ohne Haken (und das sind fast alle…) im Nassen liegen/hängen. Übrigens: meiner ist von 1997 und wenn ich nicht Mandelöl darüber gekippt hätte, sähe er heute noch aus wie neu!

Deo ist bei uns beiden grundsätzlich fest (kann nicht auslaufen!) und ohne Kugel. Klingt lustig, ist es aber nicht: durch Druckunterschiede (Meer/Gebirge, Kälte/Hitze) kann ein Deoroller wirklich explodieren und die Kugel heraus schießen. Der Spaß beim Entfernen der Sauce aus dem Gepäck hält sich, wie immer, in Grenzen… Die Tabletten auf dem Bild sind DENTTABS Zahnputztabletten. Die können auch nicht auslaufen, sind auch bei -37°C (EISREISE getestet) noch funktionsfähig, wiegen nichts und nehmen keinen Platz weg. Mit Glück kann man die unterwegs in Bioläden (Russland) oder Naturkosmetikshops (Armenien) nachkaufen. Meine Gesichtscreme steckt in einer Blechtube, die sich im Packmaß immer dem Inhalt anpasst. Die Haarbürste ist mini, reicht aber. Man braucht nur etwas länger. Aber wer dazu keine Zeit hat, hat andere Probleme…

Jans „Bad“ wird im Deuter Wash Bag I verstaut. Den hat er sich unterwegs in Hongkong gekauft, weil er im täglichen Vergleich zu meinem roll- und aufhängbaren Kulturbeutel eingesehen hat: Kulturbeutel ohne Haken sind auf Reisen nervig. In den meisten Bädern existieren keine sauberen, trockenen oder geraden Abstellmöglichkeiten. Die Tasche steht dann entweder auf dem Spülkasten und rutscht runter (Toilettendeckel war zu!), steht auf siffigem, nassem Boden oder balanciert auf nassen Rändern von winzigen Waschbecken. Und das Handtuch hat auch keinen Haken. Jan hat in Hongkong den “Deuter Wash Bag I” gekauft. Ja, die Zahnbürste ist zwar länger als die Tasche breit, passt aber trotzdem ins untere Innenfach: quer. 🙂 Und wer nicht so lange reist wie wir, kann ja auch eine Zahnbürste zum Klappen in der Heimat besorgen.

Jans “Badzubehör”  ist noch übersichtlicher, da er weder Haarspangen, noch Bürste oder Gesichtscreme nimmt. 😊 Auch er kennt explodierende Deoroller und Geschichten von „expandierendem“ Rasierschaum im Gepäck, sodass auch er Deostick und Rasierseife nimmt, statt voluminöse und explosionsgefährdete Dosen. Wir teilen Zahnputztabletten (ein Ersatzbeutel ist tief im Gepäck verstaut), Zahnseide, Nagelschere, Pinzette, Sonnencreme und Seife. Das reicht für zwei und wandert von einem zum anderen Kulturbeutel.

Update 9/2022: In der vergangenen 4,5 Jahren hat es sich als schwer erwiesen, unterwegs für den Systemrasierer die passenden Klingen zu bekommen. Einwegrasierer funktionieren nicht zufriedenstellend und ständig neues Plastik kaufen für ein neues Modell Systemrasierer liegt uns nicht so. Wir haben daher zu Rasierhobeln gewechselt. Die funktionieren mit althergebrachten Rasierklingen, die weltweit in jedem Dorfladen und in jeder Bretterbude erhältlich sind. Jeder hat nun seinen eigenen Rasierhobel dabei. Meiner ist nicht zerlegbar, aber der von Jan ist extrem klein zusammenlegbar! Da die Gewinde in den Köpfen der Rasierhobel gleich groß sind, reicht theoretisch auch ein einziger Griff und jeder nutzt seinen eigenen Kopf, da es dort Unterschiede gibt (geschlossen und offen) und jeder seine persönliche Vorliebe nutzt.

Update 9/2022: Die Welt dreht sich weiter und es gibt neue Produkte auf dem Markt! Auf dem obigen Foto seht Ihr zwei riesige Handtücher (60x120cm), einen Rucksack und eine Wäscheleine mit “Klammern”. 🙂 Ich habe das Hautgefühl von Microfaser, mit denen wir bis 2022 unterwegs waren, immer gehasst und bin daher im Outdoorladen in Sofia auf das neue Handtuchmaterial von Sea to Summit gestoßen: Haptik super (wie ein Leinentuch), und als dann noch die Verkäuferin mit dem Packmaß (siehe oben: 4,7×2,4cm, 67g) um die Ecke kam, war es um uns beide geschehen. Es geht tatsächlich noch kleiner, leichter und schnelltrocknender als Microfaser! Das alte Microfaserhandtuch war außerdem zu klein, um mich darin einzuhüllen. Mit 120x60cm ist das neue Wunderding groß genug, um damit gut bedeckt vom Zimmer zur Gemeinschaftsdusche zu huschen. Es saugt auch wesentlich besser und trocknet ratzfatz! 

Brillenputztuch als Microfasertuch

Für die morgendliche Katzenwäsche beim Wildcamping könnte man auch einen Baumwollfrottee-Waschlappen nehmen. Und dann warten, bis er wieder trocknet – oder feucht im Gepäck müffelt. Man kann aber auch ein Microfasertuch zweckentfremden. Das hier ist ein Brillenputztuch von Decathlon. Taugt auch bestens zur Katzenwäsche und trocknet danach schneller, als das Kaffeewasser heiß ist!

Mehr „Bad“ braucht kein Mensch!

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