Es heißt ja, Frauen bräuchten mehr Luxus als Männer. Doch wenn man sich unsere Reise-Kleiderschränke anschaut so wird klar: bei uns nicht! Beim Abfotografieren wurde auch mir klar, dass so mancher meiner Luxusartikel gar kein Luxus ist, weil Jan noch mehr hat! Eins haben wir aber gemeinsam: alle unsere Klamotten, bis auf die Jeans, sind aus Funktionsfaser (mehr dazu weiter unten), die schnell trocknet. Und: keine Farbexperimente, um alles zusammen ohne Verfärbungen in einem Waschgang waschen zu können: alles ist entweder blau, schwarz oder grau. Jans Packliste ist:
1 Daunenjacke, ultra klein verstaubar- 1 Softshell-/ Steppjacke
- 1 Langarmshirt
- 4 T-Shirts
- 4 Paar Socken (leider dicke Baumwolle)
- 4 Unterhosen
- 1 Badehose
- 1 lange Unterhose
- 1 Jeans
- 1 Trekkinghose
- 2 Buffs
- 1 Sonnenhut
1 Mütze- 1 Paar Motorrad-Unterziehhandschuhe
- 1 Paar FlipFlops
- 1 Paar Palladium Stiefel
Update 9/2022: FÜR WESTAFRIKA tauschen wir Daune gegen Kunstfaser, bzw. Jan nimmt lässt Daunenjacke in unserer Base in Bulgarien. Daune ist in feucht-tropischen Klimazonen eine schlechte Idee, denn sie wird dort feucht und klumpt. So kann Daune nicht isolieren und das teure Daunen-Equipment geht kaputt. Neuerdings gibt es Daunenprodukte, die versprechen, gegen Feuchtigkeit imprägniert zu sein. Das möchten wir aber nicht ausprobieren und überlassen das Testen Urlaubern, die nach einem kurzen “Testlauf” wieder zuhause sind. Auch die Mütze hat Jan vor Abfahrt nach Afrika aussortiert.
Auch Jans T-Shirts sind alle aus (matter) Funktionsfaser, ohne dabei nach Sportstudio auszusehen. Er hat sich gleich 4 Kurzarm- und ein Langarmshirt gegönnt. Wie Ihr seht, hat auch er seine Farbwahl auf unempfindliche, dunkle Farben beschränkt, die alle ohne Verfärbungen miteinander in die Waschmaschine wandern können. Gute (teurere) Funktionsfaser stinkt übrigens NICHT. Wer billig kauft, wird zum Stinktier. Wir haben uns bewusst gegen Merinowolle entschieden, weil bei dieser Naturfaser das Waschen zum Totalverlust des Kleidungsstücks führen kann. Merinowolle besteht aus Eiweiß und manche Waschmittel lösen Eiweißverbindungen (was sinnvoll ist bei Flecken von Lebensmitteln oder Blut) und beschädigen damit die Wollfasern. Um jederzeit in jedem Waschsalon und bei jeder Waschfrau weltweit und mit jedem Waschmittel waschen zu können, kommt Merino nicht in Frage. Update 3/2019: Jan hat 9kg abgenommen und weil dadurch das eine oder andere T-Shirt zum “Sack” wurde, sind ein paar Shirts durchgetauscht worden. Die Anzahl blieb aber gleich.
Bei den Handschuhen hat Jan multifunktional gedacht. Die Handschuhe sind eigentlich Motorrad-Unterziehhandschuhe: Orina „Delano“. Mütze, Buff und Badehose rüsten Jan für alle Wetterkapriolen aus. Zum Motorradfahren nutzt Jan noch einen zweiten Buff, der nicht abgebildet ist. Update 10/2022: Unterzieh-Handschuhe und Mütze sind für Westafrika aus dem Gepäck geflogen. Zur Not ersetzt der Buff die Mütze und die MX Handschuhe die Unterziehteile.
Jan hat nur vier (ich fünf) Unterhosen dabei, dafür ein paar mehr Socken als ich und zusätzlich (bis 2019) die Seal Skinz wasserdichten Socken. Eigentlich haben wir uns vorgenommen, nicht im Regen zu fahren. Doch manchmal muss man das, weil man z.B. eine Fähre erreichen will oder wegen eines ablaufenden Visums Kilometer fressen muss. Wenn es also schon beim Aufwachen schüttet, zieht Jan die Seal Skinz Socken an, während ich meine Füße in Müllbeutel hülle. Update 3/2019: Die wasserdichten „Seal Skinz“ Socken kommen auch weg, denn Jan hat die Motorradstiefel gewechselt. Seit März 2019 fährt Jan mit Alpinestars Tech 10 statt Tech 7, denn die Tech 10 haben herausnehmbare Innenschuhe, welche man über Nacht trocknen kann, sollten wir im Regen gefahren sein. Und das kommt sowieso selten vor. Außerdem lassen sich die auch als Hausschuhe nutzbaren „Booties“ des Tech 10 in der Waschmaschine waschen, sodass „Stinkstiefel“ der Vergangenheit angehören.
Update 9/2022: Für Westafrika haben wir konsequent Daune gegen Kunstfaser getauscht. Die Daunenjacke darf nicht weiter mit.
Auf diesem Foto seht Ihr: eine Daunenjacke (rechts) und eine Softshell-Steppjacke. Was eigentlich recht viel Volumen weg nimmt, ist in solchen Packsäcken klein verstaut und übersichtlich im Gepäck sortiert. Die Daunenjacke ist Nordkap-erprobt und dient wie bei mir zusammen mit der Softshelljacke als Innenfutter-Ersatz in der Motorradjacke. Bei der Softshell-Steppjacke handelt es sich um eine Mischung aus Softshelljacke an den Armen und Steppweste am Körper:
Das ist Jans Variante meiner Lösung von winddichtem Fleece plus Daunenweste. Neumodisch nennt sich so etwas „Hybridjacke“ und bei North Face ist es das Modell „Arashi“. Sicherlich ist meine Kombi unterm Strich wärmer, aber ich friere ja auch immer!
Update 11/2022: Nach fast fünf Jahren mit nur dieser Jacke war es leider Zeit, sie auszutauschen. Das Schwarz war nicht mehr schwarz und die Jacke hatte Löcher. Leider hat das Nachfolgemodell eine Kapuze und das ist zum Motorradfahren ungeeignet. Überhaupt nehmen Hoodies im Motorradgepäck durch die Kapuze, die man die meiste Zeit gar nicht braucht, enorm unnötig Platz weg. Jan hat sich als Nachfolger für die VAUDE Cyclone Softshell Jacke entschieden.
Auch Jan hat eine Outdoorhose dabei, allerdings eine, bei der man die Beine abzippen kann und somit eine kurze Hose erhält. Die Jeans vereint so ziemlich alle Nachteile eines Kleidungsstücks: schwer, dick, wegen des Volumens nicht wirklich per Hand waschbar (obwohl das auch schon in der Dusche/Badewanne vorgekommen ist) und ewig trocknend. Trotzdem hat auch Jan eine Jeans dabei, um nicht beim Stadtbummel im Expeditions-Look aufzufallen. Wir sind auf Reisen und nicht auf Expedition! Die lange Unterhose ist winddicht gefüttert und eigentlich eine Winter-Laufhose von Tchibo. Sie soll Jans Motorradhose mistwettertauglich machen. Auch auf dem Foto: Jans Geldgürtel. Update 10/2022: Die lange Unterhose durfte nicht mit nach Westafrika. Dafür hat Jan bis zur Westsahara in Marokko etwas gefroren, aber was tut man nicht alles, um den Gepäckberg zu reduzieren? 🙂
Auch Jan hat seine Klamotten übersichtlich in den Packwürfeln von Eagle Creek verstaut. Übersichtlich, atmungsaktiv und schnell zur Hand. Wir schwören beide auf diese Ordnungshelfer im Kleiderschrank! Update 3/2019: “normale” Packwürfel sortieren übersichtlich, Kompressions-Packwürfel spare außerdem noch Platz! Weil die teuer sind, hat Silke erstmal 3 Stück 1 Jahr getestet, nun sind wir überzeugt und ersetzen alle Packwürfe durch Kompressions-Packwürfel. Die sind ihr Geld wirklich wert!
Jan trägt in Unterkünften, dreckigen Duschen, am Strand und abends rund ums Zelt original brasilianische Havaianas statt klobiger Outdoorsandalen. Wenn ich schon Sneaker trage, läuft Jan noch lange mit FlipFlops weiter! Seine Stiefel sind von Palladium und eigentlich optimal zum Reisen: eine extrem griffige Sohle, minimales Packmaß und doch ein hoher Schaft. Und alles aus sommerlichem Canvas, welcher sich zur Not auch in der Waschmaschine waschen lässt.
Dreckwäsche sammelt auch Jan nicht in einer Plastiktüte, weil er Haustiere nur dann mag, wenn man sie sehen kann und die hauseigene Bakterienzucht im Reisegepäck doch geruchsintensiver ist, als für uns verträglich. Sein Dreckwäschebeutel ist ultra light und ultra schön und wie auch bei Silke bei Ankunft in einer Unterkunft meist das erste Teil, was das Gepäck verlässt und irgendwo (wie hier an der Türklinke) zum Lüften aufgehängt wird.
Auch Jan weiß, dass man weltweit nachkaufen kann, was fehlt, sollte ein Anlass auftauchen, der bessere oder andere Kleidung erfordert. Das weiße Hemd für die Einladung zu einer Hochzeit in der Türkei, den Chech für den Eisenerzzug in Mauretanien oder sonstige Ausrüstung, die situationsbedingt ins Gepäck wandert, verschenkt Jan gleich weiter, um das Gepäck nicht “für den Fall des Falles” zu belasten: man kann alles für klitzekleines Geld weltweit nachkaufen!
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