Weil wir Ende Januar nach 11 Monaten „ohne festen Wohnsitz“, davon 8 Monate auf Motorrädern, zum Heimaturlaub nach Europa fliegen, ist nun die Chance gekommen, Übergepäck abzuwerfen oder unsere Motorrad Weltreise Ausrüstung zu verbessern oder auszutauschen.

Wer bei unserer Abfahrt schon dachte, wir reisten mit leichtem Gepäck, der hat geirrt: wir selbst fühlten uns schon bald von unnötigem Ballast beschwert. Doch wir wollten abwarten und erst am Ende entscheiden: was wir 11 Monate nicht oder nur kaum gebraucht haben, fliegt raus aus dem Reisegepäck! Am Ende ergab das zwei Taschen voll Kram. Ganz schön viel! Wir zeigen Euch, was wir alles an unnötger Motorrad Weltreise Ausrüstung aussortiert haben!

Diese Motorrad Weltreise Ausrüstung ist nicht weltreisetauglich!

Im „Badezimmer“ habe ich eine Entscheidung, die ich vor über 17 Jahren getroffen habe, wieder revidiert. 2001 hatte ich schonmal ein damals hochmodernes „Microfaser-Reisehandtuch“ gekauft, aber nach kurzer Zeit verschenkt, weil ich mit dem Gefühl auf der Haut nicht klarkam. Ich mag es kuschelig! Ein Baumwollhandtuch nimmt aber wirklich einiges an Volumen und Gewicht ein, auch dann, wenn es dünn und nicht zu groß ist. Meine Freundin Caroline hatte mir zum Abschied ein neues Microfaserhandtuch geschenkt. Ich nahm es mit um zu sehen, ob ich es vielleicht doch mag. Ich mag es immer noch nicht. Aber ich werde trotzdem das Frotteehandtuch in Rente schicken, denn wir haben unterwegs das eigene Handtuch kaum gebraucht und für die paar Mal werde ich das komische Gefühl beim Abtrocknen schon aushalten! Damit spare ich auch wirklich viel Volumen und Gewicht.

Auch aussortiert wird die Plastikdose, in der die feste Haarspülung mitreiste. Die war gut, solange wir VW Bus gefahren sind, aber seitdem wir mit dem Motorrad unterwegs sind und mein Zopf über tausende Kilometer Sonne, Staub und Wind ausgesetzt ist, reicht die Pflege nicht. Eine Alternative muss her. Mal sehen, ob ich in Europa etwas finde. Oder habt Ihr Ideen?

Auch in der „Küche“ gibt es Veränderungen: Jan hat gar keinen Teller und ich habe meinen Teller exakt 3x benutzt. Immer dann, wenn wir mit Autofahrern zusammen gecampt haben. Und auch dann war das nur Luxus, denn ich hätte auch aus einer Müslischale, einem kleinen Kochtopf oder vom Schneidbrett essen können. Der Teller war eigentlich immer nur klappernder Ballast in unserer Motorrad Weltreise Ausrüstung.

Auch nie benutzt haben wir die beiden „Spork“, Gabel, Löffel und Messer in einem. Als Reiseleiter hatte ich den immer im Tagesrucksack für „den schnellen Snack zwischendurch“. Und hier im Iran, wo grundsätzlich keine Messer serviert werden, hätte das Ding seine Berechtigung gehabt. Doch es ging auch ohne und somit wird es weiterhin ohne gehen.

In der Plastikdose war Handwaschpulver, welches wir schon im Sommer durch viel langlebigere, ergiebigere und einfacher zu handhabende Waschseife am Stück ersetzt haben. Die reist platzsparend in einem kleinen Stoffbeutel mit, also weg mit der voluminösen Dose!

Der Ortlieb Wassersack kam auch nie zum Einsatz. Der war dazu gedacht, Wasser zum Zelt zu transportieren. Wir haben aber immer direkt an Fluss, See oder Quelle gezeltet, sodass der Sack nie zum Einsatz kam. Nimmt wenig Platz in Anspruch, aber was unnötig ist, hat kein Bleiberecht, egal wie klein!

Der Füllstand der Ölflasche zeigt deutlich: davon haben wir nichts benutzt. Wir haben zwar oft selbst gekocht, aber nie etwas gebraten. Außer dann, wenn wir in Hostels oder Campingplätzen auch eine richtige Küche hatten. Und da gab es dann auch Öl. Weg mit dem unnötigen Ballast, das Öl wird nur ranzig!

Mein Kleiderschrank ist leider unterwegs voller geworden, denn für mich gilt im Iran eine Kleiderordnung, die nicht von Anfang an Teil unserer Motorrad Weltreise Ausrüstung war und nach dem Iran auch sofort wieder raus fliegt. Auf dem Bild habe ich einen „Manteau“ (Mantel) aussortiert, den ich das letzte Vierteljahr viel getragen habe. Da er aber aus dickem Stoff ist und wir Ende März heiße Temperaturen erwarten, hat er schon einen neuen Kleiderschrank gefunden.

Jan sortiert sein „Horizons Unlimited“ Shirt aus. Das ist aus so billigem „Plastikstoff“, dass es sofort stinkt und außerdem hässlich geschnitten. Das T-Shirt wird ersatzlos gestrichen. Der Hut wird nur ausgetauscht, der hat eine für Jan zu schmale Krempe und wird durch einen anderen Hut ersetzt.

Die wasserdichten „Seal Skinz“ Socken kommen auch weg, denn Jan wechselt die Motorradstiefel. Ab März fährt Jan mit Alpinestars Tech 10 statt Tech 7, denn die Tech 10 haben herausnehmbare Innenschuhe, welche man über Nacht trocknen kann, sollten wir im Regen gefahren sein. Und das kommt sowieso selten vor. Außerdem lassen sich die auch als Hausschuhe nutzbaren „Booties“ des Tech 10 in der Waschmaschine waschen, sodass „Stinkstiefel“ der Vergangenheit angehören.

Jan wechselt die Stiefel, ich wechsele die Schuhe. Meine inzwischen mindestens 6 Jahre alten Sneaker waren bei der Abreise sowieso nur die spontane Notlösung, weil ich kurzfristig entschieden habe, die Bluntstone Schuhe im Kittymobil zu lassen und die Sneaker die einzigen anderen Schuhe im Auto waren. Bei unserer Trekkingtour in Georgien haben die Schuhe so gelitten, dass sie fast gefährlich wurden. Nun hat bald ihr letztes Stündlein geschlagen. Durch welche Schuhe ich sie ersetze, weiß ich noch nicht. Vielleicht ein Paar Palladium? Jan schwört darauf und Gewicht, Packmaß und Profilsohle sind unschlagbar reisetauglich.

In der „Elektronikabteilung“ muss einiges weichen. Die USB 6-fach Ladestation war nur 1x in Gebrauch, die beiden 12V Ladekabel unserer Laptops niemals, auch der große Blitz nicht. Der Adapterstecker ist doppelt gewesen, so wie auch diverse Ersatzkabel und Ersatzstecker. Meine Festplatte tritt ebenfalls die Heimreise an, meine Daten sind auf PC und in der Cloud gesichert.

Die größte Umstellung ist, dass die kleine Kamera und der  Soundrecorder aussortiert sind. Jan hat sich ein iPhone X gekauft, mit dem er in Zukunft fotografiert, wenn die große Spiegelreflex nicht zur Hand ist. Unsere Canon Ixus reist schon mit einem anderen Motorradreisenden weiter, dessen eigene „Knipse“ zufällig den Geist aufgegeben hat. Und der Soundrecorder? Ist im iPhone integriert. Wenn Ihr in unseren Videos Mitschnitte von Musik etc. gehört habt, dann kam das immer von meinem iPhone, denn das steckt immer irgendwo in der Tasche, der klobige Soundrecorder nicht. Das Teil gehört also eher ins Museum als in die Hosentasche!

Auch die „Rumpelkammer“ unserer Motorrad Weltreise Ausrüstung wurde ausgemistet! Seit Armenien nutzen wir keine Reiseführer mehr in Papierform, denn mit einer lokalen Simkarte und der E-Book-Variante des Lonely Planets auf dem Handy erfährt man durch darin enthaltene Links und die eigene Nutzung von google immer mehr über die Sehenswürdigkeiten, als ein Printbuch jemals liefern könnte. Wir nutzen beide ein gemeinsames Kindle unlimited Abo für knapp 10€ im Monat. Da darin auch alle Lonely Planets inklusive sind, hat sich das schon längst mehrfach bezahlt gemacht! So steckt der Reiseführer digital immer in der Hosentasche und eine ganze Bibliothek Schmöker im kindle Gerät. Jaaa… Bücher ohne Papier fanden wir zu Beginn der Reise auch „blöd“ und Jan hatte daher auch anfangs keinen kindle. Doch wenn man will, kann man lernen, mit E-Books zurecht zu kommen und lernt während der Nutzung die Vorteile gegenüber eines Papierbuches kennen – und die Vorteile liegen nicht nur im gesparten Gewicht und Volumen!

Mein „Büro“ habe ich nie genutzt – und sogar vergessen, dass es dabei ist. So haben wir für die Weihnachtspost extra bunte Stifte gekauft, obwohl welche im Schulmäppchen waren! Jan konnte sich von seinen Ersatz Druckknöpfen (in der roten Bärchentasche) und der dritten Tube Nahtdicht trennen und ich von meiner Druckerei. Stempel und Druckknöpfe kann man überall auf der Welt bekommen! Meine Geldkatze kam auch nie zum Einsatz, unsere riesigen Bargeldreserven für den Iranaufenthalt haben andere, bessere Verstecke 😊

Nachdem ich nun schon unzählige wirklich „himmlische“ Nächte auf meinem extrem kleinen, aufblasbaren Kuschelkissen “Trekking Helium” verbracht habe, ist Jan davon überzeugt, dass er auch so ein Kopfkissen mit Minipackmaß will. Also stehen wir am 19.1.2019 in Sofia bei Decathlon an der Kasse und kaufen genau das.

Reisekissen

Auch der Grill wird aussortiert und wandert in Kittymobil. Dort hatten wir nur einen Einweg-Grill, sodass der Reisegrill dort wirklich nützlich ist. Auf unserer Reise haben wir viel Gegrilltes gegessen, aber immer vom Straßenstand und nicht vom eigenen Grill. Also ist auch der kleinste Reisegrill unnötig!

Diese zwei Gegenstände mögen Manche als Bestandteil einer Motorrad Weltreise Ausrüstung für unverzichtbar halten. Doch die Welt dreht sich weiter und die Technik verändert sich. Seit Juli navigiere ich mit meinem iPhone und maps.me und ich erkenne nach Monaten intensiver Nutzung wirklich gar keinen Vorteil mehr von altbackenen GPS Geräten. Mittlerweile sind alle Overlander mit Handy und maps.me unterwegs, es werden schnell über Handy Koordinaten ausgetauscht, die App aus anderen Apps auf dem Handy mit in den Reisealltag eingebunden. Schon unser sibirischer Gastgeber in Sotchi zur Fußball WM fand es lustig, dass wir „Westler“ solche Antiquitäten am Lenker hatten! Zugegeben: ich habe auch 2 Monate gebraucht, um zu verstehen, dass man nicht mehr als maps.me braucht und habe einige Male andere Overlander befragt, ob das dann „wirklich alles kann“. Kann es. Und kostet nix. Und ist offline. Weg mit dem Garmin, die mit der Verabschiedung von Navigon die Zeichen der Zeit verpennt haben!

Motorrad Weltreise Ausrüstung

Unsere Motorrad Weltreise Ausrüstung wird also noch schlanker, noch leichter und somit unsere Motorräder noch „spartanischer“. Alles das, was Jan in den zwei Taschen trägt, hat Mitreiseverbot! Und wisst Ihr was? Wir haben nichts vermisst. Gar nichts. Und wenn mal was gefehlt hätte, dann hätten wir das überall kaufen können. So wie wir beide inzwischen neue Jeans kaufen mussten. Jan in Georgien, ich im Iran. Mehr als 5€ haben wir dafür beide nicht ausgegeben. Man muss also nicht für alle Eventualitäten Ballast mit sich herumschleppen. Je leichter man reist, desto besser. Und je länger man reist, desto weniger braucht man.

Was wir alles eingepackt haben, findet Ihr unter “Equipment” auf dieser Website.

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