Tja, statt in Algerien, sind wir diese Woche in Bulgarien gelandet. Manchmal laufen Dinge nicht so, wie geplant.
Vor rund zwei Wochen hob der Flieger von Tunis nach Algiers ohne uns ab, denn unser Antrag auf „Visa on Arrival“, der normalerweise in 7-10 Tagen bearbeitet wird, war auch nach über drei Wochen noch „in Bearbeitung“. Wir entschieden, dem Visum noch eine Chance zu geben, denn bis zum 18.5. konnten wir einige der gebuchten und bezahlten Leistungen (Flug ab Algiers, Hotels etc.) noch umbuchen. Um die Wartezeit möglichst günstig zu verbringen, zogen wir zum absoluten Last-Minute-Preis in ein luxuriöses vier Sterne Hotel in Hammamet. Gebucht ca. 36 Stunden im Voraus über die TUI App, das wollten viele von Euch wissen.
Wir hatten pro Person und Nacht nur 25€ gezahlt und bekamen dafür ein Superior Zimmer mit Poolblick und eine Halbpension, wie wir sie beide nur selten in guten Restaurants erlebt hatten. Immer frische Produkte, kein Convenience, das Omelette wurde aus frisch aufgeschlagenen Eiern zubereitet, die Pfannkuchen auch aus hausgemachtem Teig gebacken, das Gemüse (sogar Ofenkartoffeln etc.!) handgeschnibbelt, mehrere Gerichte pro Tag vor den Gästen direkt frisch zubereitet. Keine Industrieprodukte, kein Tiefkühlgemüse und nur lokales Obst und Gemüse. Wir ließen es uns richtig gut gehen!
Im hoteleigenen Hamam haben wir uns ordentlich schrubben lassen, sodass die Flocken flogen. Wer schonmal im Hamam war, der weiß, dass da fest geschrubbt wird (okay, in westlichen Hamams nicht, da wird gestreichelt 😊) und tote Hautschuppen abgerubbelt werden, bis der gesamte Körper rot glüht. Was bei uns in großen Flocken fiel, war dunkelgrau: gefühlt der ganze Dieselruß westafrikanischer LKW, in deren Abgasen wir die letzten Monate herumgefahren waren…

Abends Lifemusik in der Hotelbar. Wir wurden für unsere 25€ mehr als verwöhnt!
Schon am 16.5. erfuhren wir von der algerischen Agentur, dass unsere Visaanträge trotz Eingangsbestätigung „verloren“ gegangen seien. Wir wussten auch von einer Dänin, die unser Schicksal teilte: sie hatte am gleichen Tag wie wir (am 16.4.) ihren Antrag eingereicht und auch ihre Flüge (und das Geld davon) verloren. Normalerweise kann man, solange ein Visumsantrag noch nicht beschieden wurde, keinen neuen Antrag stellen, doch die Dänin tat es einfach und bekam 10 Tage später ihr Visum ausgestellt, als sei nichts gewesen. Ob wir den Prozess auch nochmal starten wollten und dann im Juni nach Algerien fliegen?

Hier saßen wir zum Arbeiten: gemütlich und gutes Internet!
Wir überlegten hin und her. Doch im Juni würde es im Süden Algeriens Temperaturen bis zu 40°C haben. Das haben wir vor zwei Jahren im Irak und vor ein paar Wochen in Guinea-Bissau schon er- und überlebt, aber wenn man das vermeiden kann, muss es nicht unbedingt sein. Da wir uns in Algerien ja nicht in klimatisierten Gebäuden aufhalten wollen, sondern draußen in der Wüste, ist es besser, das dann auf eine Jahreszeit zu verschieben, zu der es auch Spaß macht und man nachts auch schlafen kann, statt im Zelt zu rösten. Wir verschieben Algerien und hoffen, dann das Visum auch zu bekommen! Leider sind alle Flüge (die man zur Beantragung des Visums braucht) nun verfallen und aufgrund der Billigpreise (der teuerste Flug war 100€) nicht sinnvoll umbuchbar und auch das Hotel in Algiers erstattet nichts zurück. 500€ futsch. Manchmal geht’s halt schief. Aber wer nicht wagt, kann auch nie gewinnen. Wir versuchen es aber nochmal. Aller guten Dinge sind schließlich drei und das wird dann unser dritter Anlauf, Algerien zu bereisen. Irgendwann klappt’s sicher!
Am 17.5. war mein Geburtstag und Jan hatte sich richtig ins Zeug gelegt: unser Tisch war zu Frühstück und Abendessen wunderschön mit Blumen geschmückt, der frische Orangensaft mit Herz dekoriert und wir verbrachten einen schönen Tag, den wir eigentlich mitten im Tassili Gebirge in Algerien hatten verbringen wollen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Definitiv nicht!
Doch wohin jetzt? Statt in Algerien unterm 1000 Sterne Himmel saßen wir immer noch im vier Sterne Luxus in Tunesien. Ein Blick auf den Wetterbericht machte die erste Entscheidung einfach: nach Europa fahren wir auf keinen Fall, da regnet es überall! Doch wohin? Wir rechneten viele interessante Optionen durch, doch meist scheiterte es an Visa (nur im Heimatland), dem Wetter (über 40°C muss nicht sein und Regen keinesfalls) oder den Kosten (wackliges Bett im 8er Schlafsaal für 70€). In Tunesien jedoch ist es günstig und das Wetter auch gut. Deutsche dürfen 4 Monate am Stück bleiben, uns trieb nichts. Also haben wir erstmal das Hotel verlängert (wieder für 25€ pro Nase und Nacht, diesmal direkt an der Rezeption verhandelt) und in Ruhe weiter überlegt und recherchiert.
Letztendlich fiel dann die Entscheidung: am Donnerstag brachte uns ein 89€ Flug zurück nach Sofia. Komisch, sich die ganze Zeit keine 100€ von zuhause entfernt aufgehalten zu haben… In Bulgarien haben wir unsere Base, dort kostet uns das „Warten auf die Weiterreise“ nichts, hier können wir das Visum für Algerien in Ruhe in der Botschaft in Sofia nochmal beantragen, ein paar Dinge regeln, das Gepäck erleichtern und ein paar Sachen austauschen (mein Laptop z.B.), vielleicht Freunde und Familie treffen und von dort aus über Land Destinationen anfahren, die man nur im europäischen Hochsommer machen kann und wo wir schon länger mal hinwollten. Dazu werden die „heimischen“ Motorräder fit gemacht und evtl. ergänzt und vielleicht auch wieder unser treuer Overlander-Passat „Hans“ vom Schlafzimmer zum Reisemobil „upgegradet“.

Heute sieht es dort sicherlich anders aus. Das Foto ist 26 Jahre alt (von 1997). Mal sehen, wie es dort heute aussieht. Wer erkennt die Stadt?
Wenn diesmal alles nach Plan verläuft, sind wir Anfang September wieder zurück auf dem afrikanischen Kontinent. Weil es dann in Westafrika, wo wir die Motorräder eingelagert haben, immer noch Regenzeit ist, geht’s in einen anderen Teil Afrikas. Ihr könnt schonmal raten. Es werden zwei Länder. In einem war Silke schon, aber Jan nicht und im anderen Land war Jan schon, aber Silke nicht. Das zweite Land befindet sich mit dem größten Teil seiner Landmasse in Asien, wir besuchen aber den Teil der Landmasse, der geologisch zu Afrika gehört. Ob Ihr das erratet? Und danach geht es hoffentlich nach Algerien. Endlich!
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