Wir haben Marokko und damit den afrikanischen Kontinent verlassen. Herzschmerz! Gefühlt waren wir seit der Einreise aus Mauretanien nach Marokko ja schon in Europa, jetzt sind wir es wirklich. Klingt absurd, ist aber wahr: wir haben Angst, dass der/die gute, alte „Sunshine“, der holländische LT28, in Spanien oder Frankreich aufgebrochen wird. Leider ist das in Westeuropa normal, auch uns ist das in Krefeld mit unserem eigenen VW-Bus (und unserer Garage) schon passiert und viele Freunde und Reisebekannte sind in jüngster Zeit entweder in Spanien oder Frankreich ausgeraubt worden. Deswegen beschränken wir uns in Westeuropa eher aufs Kilometerfressen nach Holland und verschieben das Sightseeing auf dann, wenn wir kein Fahrzeug dabeihaben, in dem Wertsachen wie Laptops etc. stecken. Schon Einkaufen und das Parken auf dem Supermarktparkplatz bereitet uns Sorgen. Westeuropa ist einfach nicht Afrika und bereitet uns Kopfzerbrechen…
Doch zurück zu unserer Zeit dort, wo man bedenkenlos ein Wohnmobil parken kann. Wir verbrachten zwei Nächte in Fes in einem Riad aus 1001 Nacht, mitten in der Medina, die als eine der größten mittelalterlichen, bis heute erhaltenen Altstädte der Welt gilt und unter UNESCO Weltkulturerbe Schutz steht. Für uns ist eine solche Medina gewohntes Terrain und auch die Sehenswürdigkeiten wiederholen sich irgendwann. Deswegen strichen wir das Sightseeing-Programm auf eine Madrasa (Koranschule) und das „blaue Tor“ zusammen.
Es gibt viele mittelalterliche Koranschulen in der Medina von Fes, wir entschieden uns für die Madrasa Atterine. Wie jede Madrasa besteht auch diese aus einem Eingangsraum, (mindestens) einem Innenhof mit Brunnen in der Mitte, einem Gebetsraum und Anbauten, in denen die Koranschüler untergebracht wurden, einer Bibliothek, Moschee und weiteren Anbauten.
Wie in jeder Koranschule aus dieser Zeit (spätes Mittelalter) ist auch diese mit bunten Kachelmosaiken reich verziert. In Marokko deutlich schlichter als z.B. im Iran oder Usbekistan, aber trotzdem ziemlich pompös für eine Schule. Im Mittelalter war es etwas Besonderes, eine Koranschule besuchen zu können, heutzutage sind Koranschulen in Westafrika „Müllhalden“ für ungewollte Kinder, deren Eltern kein Geld haben, um diese großzuziehen.
Für uns nach all der Zeit im untouristischen Westafrika das erste Mal, wieder unter Touristenmassen unterwegs zu sein und für Fotos warten zu müssen. Gewöhnungsbedürftig, aber die sind ja alle wie wir deshalb da, weil es so schön ist! Wir verließen den ausgetretenen Pfad danach gleich wieder und suchten nach einem „lost place“, von dem ich gelesen hatte, dem „Palais Glaouli“.
Der Palast ist heute ein lost place, weil sich die Erbengemeinschaft nicht darauf einigen kann, was mit dem Anwesen geschehen soll: Verkauf? Restaurierung? Hotel? Apartmentanlage? Und so verfällt die Pracht immer mehr. Manchmal werden Räumlichkeiten für Fotoshootings gemietet, gesäubert und eingerichtet, dann verfällt alles wieder in Schlaf und Staub.
Das Anwesen gehört bis heute der Familie, aus der auch der letzte Pascha von Marrakesch stammte. Weil dieser mit den Franzosen zusammenarbeitete, wurde nach der Unabhängigkeit Marokkos 1956 die Familie ins Exil getrieben und der Palast verlassen. Fast verlassen, denn bis heute haust der Sohn des damaligen Wächters noch darin und passt ein bisschen auf.
Als wir kamen, lag er unter einem Haufen Decken im Eingangsbereich, mit wirren Haaren und Bart und machte wirklich den Eindruck eines obdachlosen Hausbesetzers. In Wirklichkeit ist er aber auch ein Maler, der für mich wunderschöne abstrakte Kunst malt. Während unserer Erkundungstour durch den Palast landeten wir auch in seinem Atelier, wo sich seine Bilder fast stapeln. Weil wir uns aber wie Einbrecher fühlten (es war das einzige mit persönlichen Gegenständen eingerichtete Zimmer), gibt es leider keine Fotos. Wer mehr über den Künstler wissen möchte, fängt mit diesem Artikel an: Abdou, peintre abstrait, peintre d’histoire
Wir durchstreiten den Palast völlig ungestört. Einmal sahen wir noch ein anderes Pärchen auf Entdeckungsrunde, ansonsten waren wir allein. Allein mit den Tauben, Vögeln, Katzen und anderen „illegalen Hausbewohnern“. Im ehemaligen Schwimmbecken wächst ein Baum und darunter wohnt jetzt ein Hund, eine Katzenmama säugte ihre Babys in einem Innenhof, in der einst prächtigen Küche wird nun Rattenkacke in den Töpfen auf dem Herd „gekocht“.
Kurioserweise funktionieren Strom und Wasser noch, sodass man einfach Licht anschalten kann, wenn man den nächsten verlassenen Raum betritt und im Badezimmer unter einem Haufen Dreckwäsche eine Waschmaschine zu erahnen ist.
Man kann nicht überall hin. Manche Türen sind mit Vorhängeschlössern, die nie wieder jemand öffnen kann, verschlossen, andere Türen lassen sich nicht weit genug öffnen, weil das Gerümpel dahinter zusammengestürzt ist, Treppenaufgänge sind mit weiterem Gerümpel verbarrikadiert, alte Polster, Kissen und Matratzen stapeln sich in Ecken, der Verfall ist überall sichtbar.
Doch geht man einen Schritt zurück, erkennt man den Prunk vergangener Glanzzeiten noch und betritt man Räume, in denen es in jüngerer Vergangenheit Fotoshootings gab, ist sogar der Boden gefegt und die bunten Fliesen abgestaubt, sodass sie leuchten. Für uns das Highlight unserer Zeit in Fes! Ein Palast mit Charme und ganz für uns…
Wir verließen den verwunschenen Palast und stürzten uns in den touristischen Teil der Medina rund um das berühmte „blaue Tor“. Wir hätten fast gesagt, dass sich Marokko zum Positiven verändert hat, weil uns bis dahin niemand angequatscht, belästigt oder in ein Restaurant gezerrt hat, aber dort waren wir wieder da, wo wir nie wieder hinwollten: In der Touristen-Nerv-Zone, aus der wir sehr schnell wieder verschwanden. Wir brauchen keinen Teppich, keine stinkenden Kamelleder-Produkte und möchten auch nicht in einem überteuerten Restaurant furchtbaren Kram essen müssen, während eine unterirdische Musikband „Traditionsmusik“ darbietet, die bitte schön trotz höllischer Lautstärke finanziell honoriert werden muss…
Wir verkrochen uns ein Stündchen in unserem Riad, bevor wir uns zum Abendessen wieder auf die Straße wagten. Die Belästigungen sind aber definitiv nur dort, wo sich Touristen tummeln. Im Rest der Stadt und des Landes sind wir super behandelt worden und haben uns wie immer sehr wohl gefühlt.
Seitdem wir in Marokko sind, kochen wir ganz selten selbst, denn die marokkanische Küche hat so viel zu bieten und wir brauchen immer ungefähr eine Woche, um unsere liebsten Lieblingsgerichte zu essen – und dann noch eine Woche, um Neues zu entdecken. An diesem Abend fanden wir ein Restaurant, was „Pastilla“ bot, was wir zuletzt in Marrakesch mit Taube gegessen hatten: eine Art Pastete mit Zimt, Puderzucker und Tauben- oder Hühnchenfleisch. Klingt komisch, ist aber superlecker. Im Iran gibt’s übrigens ein Dessert aus Safran, Joghurt und Lammfleisch, was total lecker ist und ähnlich kurios klingt. Für uns ist das Essen des Reiselandes unglaublich wichtig und nach der wenig schmackhaften Landesküche Westafrikas gierten wir richtig nach marokkanischen Gaumenfreuden.
Wir verließen unser Riad, zogen zurück in „Sunshine“ und fuhren nach Meknes. Jan war schonmal dort, konnte sich aber an nichts erinnern, ich war noch nie da, obwohl Meknes eine der vier marokkanischen Königsstädte ist. Grund genug, hinzufahren! Tjoa. Hätten wir auch lassen können.
Die gesamte Medina wurde 2023 grundsaniert und zu Einheitsbrei renoviert. Für uns ist eine Medina voll Charakter und lebendig, weil über die Jahrhunderte jeder seine Tür, Fenster oder Hauswand anders gestaltet hat. Seit 2023 sind in der Medina von Meknes alle Türen und Fenster gleich: aus Hochglanz lackiertem hellen Holz. Könnte auch IKEA sein. Alle Wände sind auch identisch verputzt und gestrichen. Es wirkt mehr wie künstlich geschaffene Kulissen als eine lebendige Altstadt…
Der Charakter und Charme der Altstadt ist für unseren Geschmack dahin. Alle Gebäude wurden von außen grundgereinigt und neu gestrichen, alles wie aus einem Guss. Das braucht jetzt wieder ein paar Jahrhunderte, um Charme zu bekommen, aber vielleicht trifft das ja den Geschmack anderer Touristengruppen, vielleicht aus Asien, wo genauso gründlich renoviert wird, dass Altstädte neuer aussehen als die Neustadt drumherum…
Während wir im T-Shirt durch die neue Altstadt schlenderten, fielen die Temperaturen in den Keller. Der kalte, frisch gepresste Orangensaft beschleunigte unser Bibbern in T-Shirts und wir sprinteten zurück zu Sunshine, in dem wir zum allerersten Mal den Heizungsregler bedienten, als der Motor warm genug dafür war. Meknes liegt leider schon sehr nah an Europa und so war klar, dass uns der europäische Winter im April auch irgendwann treffen würde.
Wir steuerten das Restaurant eines Bauernhofes an, das wir spontan und ohne große Recherche über Google gefunden hatten: auf dem Hof war der spätere französischen Außen- und dann auch Außenhandelsminister Michel Jobert geboren, als Marokko noch nicht unabhängig war und Joberts Eltern dort Granatäpfel, Oliven und Wein anbauten. Der Hof hat vor rund 20 Jahren den Besitzer gewechselt, nun werden nur noch Oliven angebaut und Gäste bekocht. Und wie sie bekocht werden! Wir genossen ein 5-Gang-Menü mit lokalen Spezialitäten, das uns richtig Spaß machte. Oberlecker! Am nächsten Morgen gab’s nochmal Frühstück vom Hof, dann fuhren wir keinen Kilometer weiter nach Volubilis.
Volubilis war eine römische Stadt mit bis zu 10.000 Einwohnern und wir waren pünktlicher als Parkplatzwart und Ticketverkäufer, als wir mit einer marokkanischen Familie morgens am Eingang erschienen. Sie erkundeten die alte römische Stadt von links, wir von rechts. So hatten wir die ganze Anlage jeweils für uns allein.
Die Stadt an sich ist, wenn man schon andere römische Städte in Nordafrika gesehen hat, nicht wirklich spektakulär. Kleiner als viele Schwesterstädte, ohne Amphitheater und meist nur in Grundmauern erhalten, weil viele Steine zum Bau von Palästen in Meknes oder Fes abtransportiert wurden.
Eins unterscheidet Volubilis aber von den anderen, von uns bisher besuchten römischen Städten Nordafrikas: die Mosaike! Die meisten Häuser entlang der „Hauptstraße“ haben wunderschöne, bunte Mosaikfußböden, die je nach Haus und Raum passende Motive (auch Löwen, Elefanten etc., die es damals noch in Marokko gab und von hier in die Arenen nach Rom verfrachtet wurden!) zeigen und bis heute toll erhalten sind.
Anders als in Karthago darf man sie zwar nicht betreten, sie sind aber dem Wetter (Sonne, Regen etc.) komplett ausgesetzt, da die Dächer fehlen. Ab und zu werden sie abgefegt – fertig. Trotz UNESCO Weltkulturerbe Schutz ist kein Geld da, um die Mosaike auch die nächsten 1000 Jahre zu erhalten. Wie so oft sahen wir, dass der Schutzstatus allein nicht viel hilft, wenn kein Geld fließt.
Nach gemütlichen 1,5 Stunden voll Mosaiken schlenderten wir zum Ausgang und waren geschockt: Menschenmassen wälzten sich wie bunte Schlangen den Hauptweg der Stadt entlang. Auf dem bei unserer Ankunft völlig leeren Parkplatz herrschte Chaos aus Reisebussen, Minibussen voll Touristen und europäischen Rentnern in überdimensionierten Wohnmobilen mit unterdimensionierten Fahrkünsten. Und es ist derzeit absolute Nebensaison! Auch wir waren zugeparkt, aber Sunshine kann auch knifflige Situationen – wenn auch mit schweißtreibender Muskelkraft der Fahrerin, da ohne Servolenkung.
Wir steuerten im Regen Chefchaouen an, wo Sunshine wieder in knifflige Situationen geriet, weil der Navigator auf dem Beifahrersitz kurz nicht aufgepasst hat und 2,40m Breite in engen Gassen nicht gerade einfach sind. So ein LT28 ist definitiv nicht Altstadt-tauglich. Wie geplant parkten wir „unseren“ gelben Sonnenschein auf einem Parkplatz außerhalb der Medina und liefen zu Fuß zum Hostel, wo wir ein günstiges Zimmer gebucht hatten.
Wir waren uns anfangs nicht ganz sicher, ob wir Chefchaouen überhaupt sehen wollten, zu viel Negatives hatten wir gehört. Instagram habe den Charme der „blauen Perle“ zerstört, hieß es. Nun ja. Es kommt darauf an. Ja, es gibt extra für Instagram Fotos kostenpflichtige, dekorierte Stellen und Gassen und man kann auch Fotoshootings buchen und die entsprechende Verkleidung dazu mieten, aber wenn man sich von den Hauptgassen entfernt, ist es immer noch schön, ganz ohne Kommerz und Trubel.
Noch teilen sich die Touristen die Altstadt mit den Einheimischen, noch gibt es Ecken, in denen man sich mit Marokkanern an einem Holzwagen anstellt, um auf Packpapier servierten heißen, salzigen Maisbrei auf die Hand zu bekommen oder gekochte Schnirkelschnecken mit Zahnstochern aus ihren Gehäusen zu picken.
Noch kann man den Neppern und Schleppern rund um die beliebtesten Fotomotive entkommen und in Ruhe die vielen hübschen Katzen kuscheln oder preiswert essen. Chefchaouen ist wegen seiner blauen Farbe über Instagram berühmt geworden: Häuser, Treppen, Wände, Türen, Fensterläden, alles leuchtet hier in diversen Blautönen, die dem lokalen Aberglauben zufolge, die Menschen vor dem „bösen Blick“ schützen.
Uns gefiel das Städtchen abseits der Hauptgassen, wo man teilweise kaum vorwärts kommt vor lauter Menschen, wirklich gut und wir blieben eine zweite Nacht. Leider bedeutet die Nähe zu Europa (Cefchaouen liegt 65km vom Hafen nach Spanien entfernt) auch europäisches Wetter und so regnete es leider den Großteil des Tages, den wir unter einem Haufen Decken sitzend am PC verbrachten. Manchmal zwingt einem das Wetter einen Arbeitstag auf und dann ist das Wetter egal, denn ohne solche Tage geht’s nicht.
Wir verließen das Riffgebirge und schon wurden die Temperaturen wieder angenehmer. Unser letzter Stopp in Marokko war Tétouan und wir kauften erstmal den Supermarkt leer, um für die nächste Etappe durch Westeuropa schonmal ein bisschen Geld zu sparen. Insbesondere Trinkwasser und Grundnahrungsmittel wie Nudeln und Dosentomaten wanderten in unseren Einkaufswagen. Dann folgte eine lange Suche nach einem Parkplatz für Sunshine, denn wir hatten für unsere letzten beiden Nächte in Marokko nochmal einen tollen Homestay in der Medina gebucht.
Rund um die Medina von Tétouan gibt es viele Tagesparkplätze, auf denen nachts aber Parkverbot herrscht. Nachtigall, ich hör Dir trapsen – Tétouan ist die erste Stadt, wenn die Wohnmobil-Karawane von der Fähre rollt… Für Einheimische gibt es gesonderte Parkplätze, auf die wir mit holländischem Fahrzeug natürlich nicht draufkamen. Außerdem gibt es in der Nähe eines jeden Stadttors Parkhäuser, die zwar mit maximaler Fahrzeughöhe von 2,50m schon für große 4×4 geeignet sind, aber nicht für Wohnmobile wie Sunshine mit 2,60m Höhe. Ein Einheimischer ließ sich von mir (auf Spanisch, hier spricht niemand mehr Französisch) erklären, was das Problem ist (Unterkunft gebucht, kein Parkplatz möglich) und bot an, für 5€ dafür zu sorgen, dass die Nachbarn alle Autos umparken und wir in der Medina vor seinem Haus parken können. Wir nahmen an und ich trainierte (ohne Servolenkung) die Armmuskulatur, während ich Sunshine durch das enge Stadttor und ohne Spiegel in einer engen Gasse einparkte. Wieder ein Beispiel dafür, warum wir niemals mit einem Fahrzeug reisen würden, das höher als 2m und länger als 4,80m ist. Sunshine zeigt uns das täglich. Auch wenn wir uns mittlerweile an die Stehhöhe gewöhnt haben und uns nicht mehr mit eingezogenen Köpfen darin bewegen.
Unser Homestay entpuppte sich als absoluter Glücksgriff: wir bekamen ein wunderschönes Zimmer mit tollem Blick bis zum Meer in einem „Dar“, also einem historischen Stadthaus in der Medina. Das gesamte Haus wirkte wie ein Museum und dennoch lebt hier ganz normal eine Familie, die einfach ein paar ihrer Zimmer vermietet und morgens im wunderschönen überdachten Innenhof Frühstück serviert. Wir fühlten uns wie die Könige, hatten aber leider große Sprachbarrieren, weil die Damen des Hauses nur Arabisch sprachen und das mit google Translate ein wenig lästig ist.
Wir streunten durch die Medina und hatten Trennungsschmerz: in Europa ist es weniger entspannt, weniger quirlig, man kann dort nicht für umgerechnet 70 Cent gesunde Smoothies schlürfen, bekommt keine leckeren Tajines serviert, es gibt dort keine duftenden Gewürzmärkte oder würzig riechende Schreinerviertel, man kauft das Brot dort nicht vom Holzkarren auf der Straße für 15 Cent, sondern in Bäckereien für ein kleines Vermögen. Und in Europa kümmert man sich nicht so gut um Straßenkatzen wie hier und anderen, ähnlich „gestrickten“ Ländern. Wir werden Marokko so vermissen, wie wir Nordafrika und den Orient immer vermissen. Weil wir gerne in dieser Region der Erde sind und uns dort sehr wohl fühlen.
Wir schlemmten uns durch den Souk: Hier ein Saft, da ein Keks, dort eine Süßigkeit, doch noch einen Smoothie und hier noch ein Brot und dann noch frische Erdbeeren und zum Abendessen eine letzte Harira Suppe, eine letzte Tajine mit Krabben, ein letztes Mal dies, ein letztes Mal das. Weil wir den Sommer in Ländern verbringen werden, die nicht für ihre Küche bekannt sind, fällt uns der Abschied besonders schwer.
Die Altstadt von Tetouan wirkt fast schon spanisch und hier war auch früher spanisches Territorium. Das bedeutet, dass die Marokkaner Spanisch mit uns sprechen und nur noch offizielle Schilder auf Französisch sind. Eine interessante Mischung aus Südspanien und Nordmarokko.
Für uns ist der Abschied von Marokko wahrscheinlich für länger, nicht aber der von Afrika. Unsere Motorräder warten in Ghana darauf, dass die Regenzeit endet und wir im Herbst die Reise durch Westafrika fortsetzen können. Bis dahin müssen wir uns etwas wärmer anziehen, die Umstellung von so langer Zeit in Ländern mit dauerhaften Temperaturen über 40°C zu europäischen Frühlings- oder „Sommer“temperaturen von 20-25°C fällt uns derzeit schwer. Aber auch daran werden wir uns gewöhnen – müssen, denn dieser Sommer wird für uns sehr nordisch.
Am Donnerstag sind wir mit Sunshine von Marokko nach Spanien übergesetzt und haben einen schönen (und langen Abend) mit alten Freunden “unterm Affenfelsen” von Gibraltar verbracht. Auf einem Stellplatz mit mindestens 70 anderen Wohnmobilen… “Frei stehen” in Spanien ist nicht legal und wir respektieren das und nutzen offizielle Stellplätze und Campingplätze. Auch, wenn das nicht unsere Welt ist und wir nicht verstehen, warum Duschen extra kostet, wenn man schon für Camping zahlt… So mühen wir uns durch Westeuropa in Richtung Holland.
Jan hat das Video fertig, das uns mit Sunshine in Mauretanien zeigt. Da war es so warm, dass unsere Handys während der Fahrt so heiß wurden und abschalteten, dass wir zumindest eins mit nassem Toilettenpapier kühlen mussten, um wenigstens navigieren zu können. Das wird uns in den nächsten Monaten sicher nicht passieren, aber wenn wir das Video anschauen, vermissen wir schon wieder Mauretanien, das „Land der blauen Männer“…
Euch gefällt unser Blog? Schön! Dann unterstützt uns und sagt Danke! Das geht ganz einfach aus fremden Taschen:
- Abonniert unseren YouTube channel: unser YouTube Kanal
- Kauft über unseren Amazon Affiliate Link ein: Amazon.de
- Bucht Reisen und Unterkünfte über unser Booking Affiliate: Booking.com
- Lest oder verschenkt unser EISREISE Buch (und hinterlasst eine Bewertung): unser EISREISE Buch
- Designt über diesen Link T-Shirts und mehr für Euch oder als Geschenk: https://travelove.myspreadshop.de/
- Oder zückt Euer eigenes Portemonnaie und ladet uns virtuell zum Kafee ein. Paypal Spende: https://www.paypal.me/travelove4u
- Möchtest Du uns regelmäßig auf ein Käffchen einladen, schau mal hier: Steady
- Überweisung: Jan-Hendrik Neumann, IBAN: LT44 3500 0100 111 0300 BIC: EVIULT2VXXX (Bank: Paysera LT, UAB)
- Wir gehen mit der Zeit und akzeptieren auch Bitcoins. 🙂 Unser Wallet: 3PVxaabSZGwfWwzFykxLJqTwV7rYrpqjK8
Als Dankeschön für die Spende gibt’s ein Foto von uns mit Deinem Namen und dem “Investitionsgut”. Du findest Dich dann in dieser Galerie wieder.
Danke, dass Ihr nicht nur unsere Inhalte konsumiert, sondern uns auch dabei unterstützt, die Kosten für Website & Co zu decken.